Lexikon der Ernährung: Druck
Druck, Epressure, compression (physik.). 1) Der physikalische Druck (p) ist definiert als die auf eine Fläche (A) bezogene Kraft (F), also der Quotient aus Kraft und Fläche auf der die Kraft angreift:
Druck (p) = p = F / A
Die SI-Einheit für D. ist Pascal (Pa), eine weitere zugelassene Einheit Bar (bar). Der Blutdruck wird neben kPa häufig noch in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben. Es gilt:
1 Pa = 1 N / m2 = kg / m × s2 = 10–5 bar =
7,5 × 10–3 mmHg
wobei N = Newton (Einheit der Kraft)
2) Der hydrostatische Druck ist der D., der an einem definierten Punkt in einer Flüssigkeit herrscht und dabei in alle Richtungen gleich ist. Er nimmt proportional mit der Tiefe zu. Der hydrostatische D. setzt sich aus dem von der Dichte der Flüssigkeit abhängigen Schweredruck und dem von außen einwirkenden Stempeldruck zusammen. Hydrostatischer D. spielt z. B. im Körper eine Rolle bei der Ausbildung von Krampfadern.
3) Der osmotische Druck ist die Kraft, mit der Wasser oder andere Lösungsmittel durch semipermeable Membranen zu konzentrierteren Lösungen hereingezogen werden.
4) der kolloidosmotische Druck (onkodynamischer D., onkotischer Druck) ist der osmotische D. den die Kolloide einer Lösung (Emulsion) ausüben. Der kolloidosmotische D. des Blutplasmas beträgt 24 mmHg bzw. 3,2 kPa. Er ist im Wesentlichen vom Gehalt des kolloidal vorliegenden Albumins abhängig. Die Größe der Differenz aus kolloidosmotischem D. und Blutdruck bestimmt den Flüssigkeitsaustausch zwischen Gefäßen und Gewebe: je größer der Blutdruck, desto mehr Flüssigkeit tritt ins Gewebe über; je größer der kolloidosmotische D., desto mehr Flüssigkeit strömt in die Gefäße zurück. Damit ist er von besonderer Bedeutung für die Gewebewasserbindung und die Wasserausscheidung in der Niere.
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