Lexikon der Ernährung: Osteoporose
Osteoporose, Knochenschwund, Eosteoporosis, Bezeichnung für eine Rückbildung des Knochengewebes (Verlust an Masse und Struktur bei normaler Mineralisierung), die über dem durchschnittlichen alters- und geschlechtsspezifischen Wert der Population liegt (diagnostisch erfasst in Form der Osteodensitometrie). Folge der O. ist ein erhöhtes Risiko von Knochenbrüchen (z. B. Oberschenkel-[hals]bruch). Die O. tritt hauptsächlich in der zweiten Lebenshälfte auf, in Deutschland schätzt man die Zahl der Betroffenen auf ca. 8 Mio. (Frauen sind häufiger betroffen als Männer), die Behandlungskosten allein der Frakturen auf über 1 Mrd. DM.
Ätiologie: Die O. wird durch zahlreiche Faktoren ausgelöst. Physiologisch nimmt die Knochendichte ab dem dritten Lebensjahrzehnt (sog. peak sceletal mass, peak bone mass, PBM) auch bei einer Calciumzufuhr über den Referenzwerten (Calcium) der Fachgesellschaften kontinuierlich ab (ca. 1 % Masseverlust / Jahr). Für die Prophylaxe der O. ist also eine ausreichende Calciumzufuhr in der Jugend von großer Bedeutung. Die hauptsächliche Begründung des O.-Risikos von Frauen mit der geringeren Östrogensynthese nach dem Klimakterium wird heute in Frage gestellt (Östrogene hemmen die Aktivität der Osteoklasten).
Primäre O. (nicht durch zusätzliche Erkrankungen ausgelöst) betreffen ca. 50 % der Männer und 90 % der Frauen. Sekundäre Formen können durch zahlreiche Risikofaktoren (Unter- / Fehlernährung [vgl. Alimentärpsathyrose], Alkoholmissbrauch, Resorptionsstörungen durch Magen-Darm-Erkrankungen [intestinale Osteopathie], erbliche Stoffwechselerkrankungen [z. B. Cerebrosidlipidose], Hypogonadismus etc.; Abgrenzung zu anderen Osteopathien schwierig) auftreten.
Ernährungstherapie: Eine ausreichende Zufuhr von Calcium (Milch, Milchprodukte) und ggf. Vitamin D bei ausreichender Energiezufuhr gelten als entscheidend in der Prävention bzw. Therapie der primären O. Bewegungstherapie / Osteoporose-Gymnastik fördert die Knochenbildung / verlangsamt das Forstchreiten des Knochenabbaus. Medikamentös kommen Fluorpräparate (dann zusätzlich Calcium und Vitamin D supplementieren), Calcitonin und Östrogen zum Einsatz.
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