Lexikon der Ernährung: Promotor
Promotor, Epromotor, 1) Begriff aus der Genetik für einen definierten Bereich der DNA (Desoxyribonucleinsäure), der von der DNA-abhängigen RNA-Polymerase als spezifische Bindungs- und Startstelle der Transcription erkannt wird. Der P. liegt im Allgemeinen vor den codierenden Sequenzen eines Gens und bestimmt zusammen mit sog. Enhancern (Transcriptionsverstärkerelemente) und Repressoren, ob das dahinterliegende Strukturgen transcribiert wird (Genexpression) und damit ob ein Genprodukt synthetisiert wird. Da P. speziesspezifisch sind, müssen für die Herstellung transgener Organismen die jeweils geeigneten P. ausgewählt werden. So wird zum Beispiel ein bakterieller P. von der DNA-abhängigen RNA-Polymerase aus Pflanzen, Tier- oder Humanzellen nicht erkannt. Auch die Identifizierung gewebsspezifischer P. nimmt einen breiten Raum in der Forschung ein, da einige Proteine im transgenen Organismus nicht in allen Zellen, sondern nur in bestimmten Geweben, wie beispielsweise den grünen Pflanzenteilen oder der Milchdrüse von Nutztieren exprimiert werden sollen. Für die Pflanzen-Gentechnologie (Gentechnik) spielt zur Zeit der 35S-P. aus dem Blumenkohlmosaikvirus eine bedeutende Rolle. Vgl. Essay: Gentechnik und Lebensmittel.
2)Tumorpromotoren, in der Medizin Begriff für Stoffe unterschiedlicher Substanzklassen (z. B. Phorbolester), die die DNA selbst nicht verändern, aber die Wirksamkeit bekannter Carcinogene steigern und die Proliferation von Tumorzellen fördern (Tumorpromotion).
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