Lexikon der Ernährung: Gene
Gene, Egenes, Bereiche des genetischen Materials („Erbmaterial“), die für eine Polypeptidkette (Strukturgen) oder für spezifische RNA-Moleküle (Ribonucleinsäure) codieren oder die von einem Regulatorprotein erkannt und gebunden werden (Regulatorgen). In einigen kompakt organisierten Genomen, beispielsweise bei Viren und tierischen Mitochondrien finden sich auch überlappende G., das heißt von einem G. werden mehr als eine Polypeptidkette codiert. G. sind auf dem genetischen Material linear angeordnet und nehmen dort eine bestimmte Position ein, die als Genlocus bezeichnet wird. Einge G., als Transposons oder auch springende G. bezeichnet, können jedoch auch ihre Position innerhalb des Genoms verändern. In Prokaryoten ist die für eine Polypeptidkette codierende Nucleotidsequenz nicht unterbrochen, während auf den Chromosomen der Eukaryoten codierende Bereiche (Exons) häufig von nicht codierenden Bereichen (Introns) unterbrochen werden.
Die Anzahl der im Genom für Polypeptidketten codierenden G. liegt bei Viren meistens bei unter 50, bei dem Bakterium Escherichia coli bei ungefähr 3.000, bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster bei etwas mehr als 5.000 und beim Menschen werden mehr als 100.000 G. angenommen. Fehler bei der Verdopplung des genetischen Materials, Strahlung oder bestimmte chemische Substanzen führen zu Veränderungen in der Nucleotidsequenz der G., die als Mutationen bezeichnet werden. Vgl. Genexpression.
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