Lexikon der Ernährung: Selen
Selen, Se, Eselenium, halbmetallisches Element der VI. Hauptgruppe des Periodensystems. Einerseits ist Se ein essenzielles Spurenelement für höhere Tiere und den Menschen, dessen ungenügende Aufnahme bei Patienten mit totaler parenteraler Ernährung vorkommen kann bzw. in einigen Selen-Mangelgebieten Chinas zu der dort verbreiteten Keshan-Krankheit (Herzmuskelschwäche) führt (vgl. Kaschin-Beck-Krankheit). Obwohl Selenmangel nicht der einzige verursachende Faktor ist, kann die Keshan-Krankheit durch Supplementierung mit Selen erfolgreich behandelt werden. Auch bösartige Tumore, v. a. im Magen-Darm Trakt, scheinen bei S-Mangel gehäuft aufzutreten. In Form von Selenocystein ist Se Bestandteil von über 20 Proteinen, das bekannteste ist die Glutathion-Peroxidase. Für Tiere sind darüber hinaus die Maulbeerherzkrankheit (Schwein), Lebernekrose (Schwein, Ratte, Maus), Pankreasatrophie (Huhn) und exsudative Diathese (Huhn) beschrieben.
Andererseits wirken Se und seine Verbindungen stark toxisch, obgleich Selenvergiftungen recht selten sind. Als MAK-Wert wurden 0,05 mg / m3 festgelegt. Als untere Grenze einer sicheren Se-Aufnahme zur Deckung des normativen Bedarfs der Mehrheit der Bevölkerung wurden von der WHO 30 µg Se für Frauen und 40 µg für Männer vorgeschlagen. Als maximale sichere Aufnahmemenge gelten 400 µg.
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