Lexikon der Ernährung: VERA-Studie
VERA-Studie, Abk. für Verbundstudie Ernährungserhebung und Risikofaktorenanalytik, vom Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Gießen organisierte und koordinierte Querschnittsstudie an einer Unterstichprobe der Nationalen Verzehrsstudie (NVS) in den Jahren 1987–1989. Ziel war es, neben der Energie- und Nährstoffaufnahme den Ernährungszustand der Bevölkerung in Westdeutschland über klinisch-chemische Merkmale zu charakterisieren. Dazu wurden an 2.006 zufällig in 20 Regionen ausgewählten Teilnehmern der NVS im Alter ab 18 Jahren über 100 Messwerte erhoben, darunter die Blutkonzentrationen von Lipiden, Glucose, Harnsäure, Leberenzymen, zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen sowie die Belastung mit Schwermetallen. Außerdem wurden Trinkwasserproben im Haushalt jedes Probanden entnommen und auf ihren Nitrat- und Jodgehalt untersucht.
Wesentliche Ergebnisse der V. waren u. a.:
1) klinischer Vitaminmangel kommt in Deutschland äußerst selten vor, die Vitaminversorgung schwankt jedoch zwischen verschiedenen sozialen Schichten erheblich,
2) Deutschland belegt mit fast 40 % der Energieaufnahme aus Fetten im internationalen Vergleich einen der Spitzenplätze,
3) der Konsum zahlreicher Lebensmittel variiert in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands deutlich, so liegt z. B. ein signifikant höherer Verzehr an frischem Gemüse und Wurstwaren in Süddeutschland vor.
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