Lexikon der Mathematik: E-Methode
selbst validierendes Verfahren, numerisches Verfahren, welches die Existenz einer Lösung des zugrunde liegenden Problems beweist, eine Einschließung berechnet und oft auch die Eindeutigkeit der Lösung innerhalb des Einschließungsintervalls sicherstellt.
E-Methoden berechnen eine Lösungsverifikation, sie prüfen durch Anwendung von Intervallarithmetik während ihrer Ausführung nach, ob die Voraussetzungen für ihre Anwendbarkeit gegeben sind. In vielen Fällen, wie z. B. der Lösungsverifikation bei linearen Gleichungssystemen oder Lösungsverifikation bei nichtlinearen Gleichungssystemen, geschieht dies durch Anwendung von auf dem Rechner überprüfbaren Folgerungen aus bekannten Fixpunktsätzen.
Gilt für eine in Maschinenintervallarithmetik berechnete Intervallauswertungf◊einer stetigen Funktion f : ℝn → ℝn
In der Praxis ist es günstiger, nicht den Fixpunkt, sondern die Differenz zu einer bekannten Näherung \(\mathop{x}\limits^{\sim }\) einzuschließen. Außerdem wird die ϵ-Inflation angewendet. Ein geeignetes Einschließungsintervall kann durch Iteration bestimmt werden.
Hat man anstelle von (1) oder (3) komponentenweise echtes Enthaltensein oder Enthaltensein im Innern, so lassen sich auch Eindeutigkeitsaussagen treffen. Durch Nachiteration lassen sich die Schranken der Intervalleinschließung verbessern, so daß ( für Probleme mit exakt gegebenen Daten) möglichst viele führende Ziffern der Intervalluntergrenze mit den entsprechenden der Intervallobergrenze übereinstimmen. Durch die Berechnung werden also Ziffern der Lösung x* garantiert.
E-Methoden können auch verwendet werden, um zu zeigen, daß ein gegebenes Intervall keinen Fixpunkt enthält.
Istf (x) ∩ x = ∅, so hat f keinen Fixpunkt inx.
[1] Herzberger, J. (ed.): Topics in Validated Computations. North-Holland Amsterdam, 1994.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.