Lexikon der Mathematik: Gruppenalgebra
die durch formale Summen gebildete Algebra über einer Gruppe.
Ist G eine endliche Gruppe und K ein kommutativer Ring, so definiert man die Gruppenalgebra \({\mathfrak{G}}\) = K[G] durch formale Summen
Für unendliche Gruppen betrachte man zunächst diejenige Algebra, die aus formalen Summen mit nur endlich vielen Summengliedern besteht, d. h. fast alle Koeffizienten müssen 0 sein.
Ist G eine lokal kompakte topologische Hausdorffsche Gruppe und µ das linksinvariante Haar-Maß auf G, so konstruiert man analog dem obigen Verfahren die L1-Gruppenalgebra durch kompakt getragene Abbildungen von G nach K = ℂ oder K = ℝ vermöge des Produktes
Typischerweise besitzt L1(G) kein multiplikatives Eins-Element. Eine multiplikative Eins läßt sich jedoch immer hinzuadjungieren, indem man die Unitalisierung L1,+(G) zunächst als ℂ × L1(G) mit komponentenweiser Addition und der Multiplikation
Die Gruppenalgebra ist immer eine halbeinfache Algebra, sie ist algebraisch isomorph zu einer Unteralgebra C(\({\mathfrak{M}}\)), der Algrebra aller stetigen Funktionen auf dem kompakten Hausdorffraum \({\mathfrak{M}}\) der maximalen Ideale in L1,+(G). Bezeichnen wir die zu einem f ∈ L1,+(G) gehörende Funktion in C(\({\mathfrak{M}}\)) mit \(\hat{f}\), so ist
L1(G) ist insbesondere ein Element von \({\mathfrak{M}}\) dann und nur dann, wenn G nicht diskret ist.
[1] Bratteli, O.; Robinson, D.W.: Operator algebras and quantum statistical mechanics. Springer-Verlag Heidelberg/Berlin, 1979.
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