Lexikon der Mathematik: Hahn, Hans
österreichischer Mathematiker, geb. 27.9.1879 Wien, gest. 24.7.1934 Wien.
Hahn studierte an der Technische Hochschule in Wien und an den Universitäten von Göttingen, Strasbourg und München. In dieser Zeit lernte er Ehrenfest, Tietze und Herglotz kennen. Nach seiner Habilitation 1905 und seinem Kriegsdienst wurde er Professor in Bonn und ab 1921 in Wien.
Hahn leistete bedeutende Beiträge zur Funktionalanalysis. Er führte 1922 unabhängig von Banach den Begriff des vollständig normierten linearen Raumes (Banachraum) ein und bewies den Satz über die Fortsetzung beschränkter linearer Funktionale (Hahn-Banach-Sätze). Der Beweis stellte ein erstes wichtiges Anwendungsbeispiel für das Auswahlaxiom dar.
Hahns Arbeiten auf dem Gebiet der Funktionalanalysis waren grundlegend für deren weitere Entwicklung. Daneben lieferte Hahn auch Beiträge zur Variationsrechnung, Fourier-Analysis, zur mengentheoretischen Topologie und als Mitglied des „Wiener Kreises“ auch zur Philosophie.
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