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Lexikon der Mathematik: Hölder, Otto Ludwig

deutscher Mathematiker, geb. 22.12.1859 Stuttgart, gest. 29.8.1937 Leipzig.

Hölder studierte in Stuttgart, Berlin und Tübingen. 1884 promovierte er in Göttingen und habilitierte sich im gleichen Jahr. Ab 1889 war er Professor in Göttingen und Tübingen. 1896 wurde er Nachfolger von Minkowski in Königsberg (Kaliningrad) und 1899 Professor an der Universität Leipzig.

Hölder war auf vielen Gebieten der Mathematik tätig. In seiner Doktorarbeit „Beiträge zur Potentialtheorie“ führte er die Hölder-Bedingung (Höl- derstetige Funktion, Lipschitz-Bedingung) ein.

Auf dem Gebiet der Algebra untersuchte er zusammen mit C.Jordan endliche Gruppen und die Eindeutigkeit ihrer Kompositionsreihen. Er zeigte unter allgemeinen Bedingungen, daß eine analytische Funktion in der Nähe einer isolierten Singularität jedem Wert beliebig nahe kommt (Casorati- Weierstraß, Satz von).

Er führte die Hölder-Ungleichung und den Begriff der konvexen Hülle ein. Auf dem Gebiet der Analysis bewies er den nach ihm benannten Satz, der besagt, daß die Eulersche Γ-Funktion keiner algebraischen Differentialgleichung genügt.

Hölders wichtigste Werke sind „Die Arithmetik in strenger Begründung“ und „Die mathematische Methode“, in denen er philosophische Fragen behandelte.

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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