Lexikon der Mathematik: Painlevé, Paul
französischer Mathematiker, Physiker und Politiker, geb. 5.12.1863 Paris, gest. 29.10.1933 Paris.
Painlevé studierte von 1883 bis 1887 an der Pariser Ecole Normale. Nach einem kürzeren Aufenthalt in Lille hatte er dann ab 1892 Lehraufträge an verschiedenen Pariser Hochschulen inne. 1900 wurde er wegen seiner bedeutenden mathematischen Leistungen in die Akademie der Wissenschaften gewählt, wandte sich aber bald darauf zunehmend der Politik zu. 1917 wurde er Kriegsminister, war kurzzeitig Premierminister, und bekleidete zwischen 1925 und 1930 noch verschiedene andere Kabinettsposten.
Nach einigen ersten mathematischen Arbeiten über rationale Transformationen algebraischer Kurven und Flächen widmete sich Painleve sehr erfolgreich der Erforschung der Singularitäten von Lösungen gewisser gewöhnlicher Differentialgleichungen.
Innerhalb der Funktionentheorie arbeitete er über die Fortsetzbarkeit analytischer Funktionen; er entdeckte eine neue Klasse ganzer Funktionen als Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen zweiter Ordnung, die heute seinen Namen tragen. Später wandte er sich verstärkt der Mathematischen Physik, speziell dem n-Körper-Problem, zu.
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