Lexikon der Mathematik: projektiver Abschluß
Begriff aus der algebraischen Geometrie.
Ist X ein Schema und Y ⊂ U ein abgeschlossenes Unterschema von U, so gibt es ein kleinstes abgeschlossenes Unterschema \(\overline{Y}\subset X\) mit \(Y\subseteq \overline{Y}\), die sog. schematheoretische Abschließung von Y in X. Y ist offen und dicht in \(\overline{Y}\).
Ein Spezialfall ist gegeben durch X = ℙn × S, in diesem Fall nennt man \(\overline{Y}\) den projektiven Abschluß von Y. Ist speziell S = Spec(A) und U = 𝔸n × S = SpecA[t1, …, tn] ⊂ ℙ × S = Proj(A[T0, …, Tn]), und ist Y Nullstellenschema des Ideals I ⊂ A[t1, …, tn] so ist \(\overline{Y}\) Nullstellenschema des homogenen Ideals \(\tilde{I}\subset A[{T}_{0},\ldots, {T}_{n}]\) welches von allen homogenen Polynomen F(T1, …, Tn) mit F(1, t1, …, tn) ∈ I erzeugt wird.
Wenn speziell I durch ein Polynom f(t1, …, tn) definiert ist, und F(T0, …, Tn) das homogene Polynom kleinsten Grades mit
bezeichnet, so wird \(\tilde{I}\) von F erzeugt. Die analoge Eigenschaft im Falle mehrerer Erzeugenden von I gilt im allgemeinen nicht.
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