Lexikon der Mathematik: pseudokonvexer Bereich
pseudokonvexes Gebiet, fundamentaler Begriff in der Funktionentheorie mehrerer Variabler.
Für einen Bereich (ein Gebiet) X ⊂ ℂn und eine Norm β auf ℂn bezeichne Bβ(a; r) den (offenen) β-Ball vom Radius r > 0 um a im ℂn, und δX,β : X → ℝ ∪ {∞},
die β-Rand-Abstandsfunktion. X heißt pseudokonvex, wenn eine der folgenden äquivalenten Bedingungen erfüllt ist:
i) Für jede Norm β auf ℂn ist die Funktion
plurisubharmonisch (plurisubharmonische Funktion).
ii) Es existiert eine Norm β, so daß−log δX,β : X → ℝ plurisubharmonisch ist.
iii) Es existiert eine plurisubharmonische Funktion u : X → ℝ, die eigentlich und beschränkt von unten ist, d. h., für jedes r ∈ ℝ liegt Xr := {x ∈ X | u (x) < r} relativkompakt in X.
iv) Für jede kompakte Menge K ⊂ X ist die pseudokonvexe Hülle \(\tilde{K}\) kompakt.
v) Für jede komplexe Scheibe B ⊂ ℂ und jede stetige Abbildung φ : I × ℂ → ℂn, so daß φt : ℂ → ℂn, z ↦ φ (t, z) holomorph ist und φt(∂B) ⊂ X für alle t ∈ I, gilt die folgende Aussage: Die Inklusion φt(B) ⊂ X gilt entweder für alle t ∈ I oder für kein t ∈ I. Dabei sei I := [0,1].
Ein beschränkter Bereich X ⊂ ℂn, der relativ kompakt in ℂn liegt, heißt streng pseudokonvex, wenn es auf einer Umgebung U von ∂X eine streng plurisubharmonische Funktion φ gibt, so daß
gilt.
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