Lexikon der Mathematik: Saccheri, Girolamo
italienischer Mathematiker, geb. 5.9.1667 San Remo, gest. 25.10.1733 Mailand.
1685 trat Saccheri dem Jesuitenorden bei. Er wurde zunächst in Genua ausgebildet, ging aber bald nach Mailand, um Philosophie und Theologie zu studieren. In dieser Zeit lernte er T. Ceva, den Bruder von G. Ceva, kennen, unter dessen Einfluß er sich der Mathematik zuwandte. 1694 wurde Saccheri zum Priester geweiht und als Lehrer für Philosophie in Turin angestellt. 1697 ging er nach Pavia, um am dortigen Jesuitenkolleg Philosophie und Theologie zu lehren. Gleichzeitig erhielt er in Pavia einen Lehrstuhl für Mathematik.
Seine erste Arbeit veröffentlichte Saccheri 1693 gemeinsam mit Ceva. In „Quaesita geometrica“ unternahm er Berechnungen des Schwerpunktes geometrischer Figuren. In seinem Hauptwerk „Euclides ab omni naevo vindicatus“, das 1733 veröffentlicht wurde, unternahm er den Versuch zu beweisen, daß die Euklidische Geometrie die einzig mögliche widerspruchsfreie Geometrie ist. Er untersuchte dazu Innenwinkel von Vierecken, ihm unterlief aber bei seinen Überlegungen ein Rechenfehler. In „Logica Demonstrativa“ (1697) wandte er sich der Logik zu und behandelte Definitionen, Postulate und Beweise im Stile Euklids.
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