Lexikon der Mathematik: Speiser, Andreas
schweizer Mathematiker, geb. 10.6.1885 Basel, gest. 12.10.1970 Basel.
Nach dem Studium in Göttingen und Berlin habilitierte sich Speiser 1911 bei Minkowski und wurde 1917 Professor an der Universität Zürich. 1944 wechselte er nach Basel.
Speisers Hauptinteressengebiete waren die Algebra, die Zahlentheorie und die Gruppentheorie. Er untersuchte quadratische Formen in zwei Variablen und Galois-Körper. Er entwickelte die Zahlentheorie hyperkomplexer Systeme und zeigte Beziehungen dieser Systeme zum Begriff des Gruppoids auf. Weiterhin veröffentlichte er Arbeiten zur Riemannschen ζ-Funktion, zu Geodäten auf Flächen und zur Himmelsmechanik. Seine Arbeiten zur Gruppentheorie mündeten in einem 1923 erschienenen Lehrbuch, das auch Beziehungen der Gruppentheorie zur Kunst, zur Ornamentik und zur Kristallographie herstellte.
Zwischen 1928 und 1965 gab er 37 Bände der „Opera omnia Leonhardi Euleri“, einer Gesamtausgabe der Werke Eulers, heraus. Er schrieb außerdem Arbeiten zu philosophischen Problemen in der Mathematik und zur mathematischen Denkweise.
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