Lexikon der Mathematik: vollständige Invarianz
Eigenschaft einer Menge im Zusammenhang mit einer Abbildung.
Es seien X eine Menge und f : X → X eine Abbildung. Eine Menge E ⊂ X heißt vollständig invariant unter f, falls die Bildmenge f(E) und die Urbildmenge f−1(E) in E enthalten sind.
Es gilt dann bereits
\begin{eqnarray}f(E)={f}^{-1}(E)=E.\end{eqnarray}
Die vollständige Invarianz einer Menge E ⊂ X ist insbesondere von Interesse bei der Untersuchung stetiger Abbildungen f eines topologischen Raums X in sich. Zum Beispiel sind die Fatou-Menge und die Julia-Menge einer rationalen Funktion f (die als stetige Abbildung von \(\widehat{{\mathbb{C}}}\) in sich aufgefaßt werden kann) vollständig invariant.
Neben der vollständigen Invarianz einer Menge sind noch zwei schwächere Invarianzbegriffe von Bedeutung. Man nennt E ⊂ X invariant (oder vorwärts invariant), falls f(E) ⊂ E, und rückwärts invariant, falls f−1(E) ⊂ E. Es ist also E genau dann vollständig invariant, wenn E vorwärts und rückwärts invariant ist.
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