Lexikon der Neurowissenschaft: Lerntechniken
Lerntechniken,Elearning techniques,beim Menschen verschiedene Formen des Wissenserwerbs; Lernen aus Texten gehört dabei wohl zur wichtigsten Form des Lernens. Eine hierbei bewährte Lerntechnik ist die PQ4R-Methode, die auf sechs Phasen der Stoffbearbeitung basiert: 1) Vorausschau (E preview): Orientierungsphase, Überfliegen des Stoffes, Identifikation der relevanten Abschnitte. 2) Fragen (E questions): Formulierung sinnvoller, wichtiger Fragen, z.B. durch Umformulierung von Abschnittsüberschriften. 3) Lesen (E read): Sorgfältiges Durcharbeiten der relevanten Abschnitte, Beantwortung der Fragen. 4) Nachdenken (E reflect): Reflexion des Textes, Verständnis, Beispiele finden, zum Vorwissen in Beziehung setzen. 5) Wiedergeben (E recite): Reformulierung der gelesenen Informationen und der Antworten auf die Fragen, erneutes Lesen bei Lücken und Unsicherheiten. 6) Rückblick (E review): Gedankliches Durchgehen der wichtigsten Punkte und Antworten. – Lernstoffaufbereitung und -verdichtung: Bewährt hat sich auch, die Informationen großer Textmengen durch Unterstreichen und Randnotizen zu strukturieren und durch das Exzerpieren wichtiger Schlagwörter und Definitionen sowie das Erstellen von Strukturdiagrammen, Inferenzbeziehungen (Inferenz) usw. zu komprimieren. Ziel dabei ist, mit Hilfe von möglichst wenigen Stichwörtern die wichtigsten Details und Zusammenhänge rekonstruieren zu können. In der Regel hängt der Lernerfolg auch vom Grad der intrinsischen Motivation ("Interesse"), der Bemühung um Verständnis (im Gegensatz zum "mechanischen" Auswendiglernen) und von konkreten Beispielen ab. Multimodale Rekapitulation (Lesen, Hören, lautes Sprechen, Schreiben) und ein aktiver Umgang mit dem Lernstoff verbesseren das Behalten ebenfalls.
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