Lexikon der Optik: Depolarisator
Depolarisator, ein optisches Bauelement, das polarisiertes Licht in unpolarisiertes ("natürliches") verwandelt. Eine Depolarisation kann durch Vielfachstreuung des Lichtes bei seinem Durchgang durch ein inhomogenes, nichtabsorbierendes Medium (z.B. heißgepreßtes polykristallines Al2O3 oder ThO2, kaltgepreßtes MgO) bewirkt werden. Oft werden auch Aufschwemmungen von Pulvern aus doppelbrechendem Material verwendet. Weiterhin können D. aus Kristallen hergestellt werden. So findet z.B. Depolarisation bei Durchgang des Lichtes durch einen KDP-Kristall statt, dessen Oberfläche eine Rauhigkeit von etwa 8 μm Tiefe aufweist. Für weißes Licht (nicht aber monochromatisches) eignet sich der Lyot-D. Er besteht aus zwei parallel zur optischen Achse geschnittenen Quarzplatten, deren Dicken sich wie 1:2 verhalten und deren Achsen einen Winkel von 45° bilden. Andere Bauformen verwenden Keile aus Quarz oder Plattensysteme aus elektrooptischem Material. Ein D. wird z.B. bei der Mikroskop-Spektralphotometrie doppelbrechender Substanzen im Beleuchtungsstrahlengang eingesetzt, da sonst die partielle Polarisation des von der Lichtquelle kommenden Lichtes zu Meßfehlern führt.
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