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Lexikon der Optik: Infrarotphotographie

Infrarotphotographie, die Photographie unter Verwendung von infrarotem Licht. Die I. ist nur mit speziellem Photomaterial möglich, das für infrarotes Licht sensibilisiert worden ist (Sensibilisierung).

Handelsüblich sind Infrarotplatten und -filme, deren Empfindlichkeit bis zu einer Lichtwellenlänge von etwa 1000 nm reicht. Ihre Haltbarkeit ist um so geringer, je weiter die Empfindlichkeit ins Infrarote reicht. Zur sofortigen Verwendung lassen sich photographische Schichten bis zu einer Wellenlänge von 1300 nm sensibilisieren. Infrarot-Photomaterial gibt es als Schwarzweiß- und als Colormaterial. Bei letzterem handelt es sich um sog. Falschfarbenfilme, bestehend aus zwei oder drei Einzelschichten. Ihnen ist gemeinsam, daß die oberste Teilschicht für Infrarot sensibilisiert ist und mit entsprechendem Kuppler das blaugrüne Teilbild ergibt, die darunter liegende rotempfindliche Schicht liefert ein Purpurbild, und eine mögliche dritte Farbschicht ist grünempfindlich mit Gelbkuppler. Beim Kopieren entstehen die entsprechenden Komplementärfarben (Farbenphotographie). Die entwickelte Aufnahme zeigt keine natürlichen Farben, sondern kennzeichnet das unterschiedliche Remissionsvermögen der Objektteile. Letzteres kann im Infraroten deutlich anders sein als im Sichtbaren, z.B. remittiert der grüne Blattfarbstoff das Infrarotlicht nahezu vollständig. Grüne Pflanzen sehen deshalb bei Verwendung von Schwarzweiß-Material weiß aus.

Anwendung findet die I. hauptsächlich bei Luft- und Landschaftsaufnahmen zur Durchdringung von Dunst, in der Multispektralphotographie, bei biologischen, kriminalistischen und archäologischen Untersuchungen (z.B. Sichtbarmachung von verblaßten oder verklecksten Schriftzügen) sowie im militärischen Bereich.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


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