Lexikon der Optik: Röntgenspektrograph
Röntgenspektrograph, Röntgenspektrometer, ein Gerät zur Aufnahme von Röntgenspektren. Die zu untersuchende Röntgenstrahlung fällt auf einen Kristall, der sich langsam um eine Achse senkrecht zur Strahlrichtung dreht. Reflexion – genauer gesagt Beugung – erfolgt bei solchen Drehwinkeln, bei denen sich die Braggsche Reflexionsbedingung für eine Schar von Netzebenen mit einer der im Primärstrahl vertretenen Wellenlängen erfüllen läßt. Die gebeugten Röntgenstrahlen werden photographisch registriert. Da die einfallende Röntgenstrahlung durch einen Spalt tritt, rufen die gebeugten Strahlen auf der photographischen Platte oder dem Film Schwärzungen in Form gerader Linien hervor. Röntgenstrahlung mit einer Wellenlänge, die größer als 0,2 nm ist, wird in der Luft stark absorbiert. Deshalb werden in diesem Falle die als Vakuumspektrographen bezeichneten R. unmittelbar an die Röntgenröhre angesetzt. In diesem Wellenlängenbereich gibt es jedoch keine Kristalle mit genügend großer Gitterkonstante mehr, man ist daher auf die Verwendung mechanisch hergestellter Strichgitter angewiesen.
Bei der Röntgenemissions-Mikroanalyse (Röntgenspektralanalyse) verwendet man einen R., der mit mehreren gebogenen Kristallen ausgestattet ist.
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