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Lexikon der Optik: Röntgentomographie

Röntgentomographie, Computertomographie, eine von A.M. Cormack und G.N. Hounsfield begründete moderne medizinisch-diagnostische Methode, die sehr geringe Dichteunterschiede im Körpergewebe (bis zu 0,5%) nachzuweisen gestattet. Ein von einer Röntgenröhre ausgesandter, eng gebündelter Röntgenstrahl durchdringt den menschlichen Körper und wird von einem Detektor registriert. Durch Verwendung eines Szintillationszählers wird die Genauigkeit der Absorptionsmessung im Vergleich zum Röntgenfilm bedeutend erhöht. Die R. besitzt besonders im Weichteilbereich eine wesentlich höhere Auflösung als die herkömmlichen Röntgenverfahren, wobei gleichzeitig die Strahlungsbelastung wesentlich geringer ist. Röntgenröhre und Detektor, die mechanisch miteinander verbunden sind, werden zunächst längs einer Geraden bewegt, dann erfolgt eine Drehung der Apparatur um einen kleinen Winkel mit anschließender erneuter geradliniger Abtastung des Objektes usw. Ein kompletter Abtastzyklus umfaßt 180° bzw. 360°. Weiterentwickelte Geräte arbeiten mit einem breit gefächerten Strahlenbündel und einer großen Zahl von Detektoren, wodurch sich die erforderlichen Abtastzeiten bis zu einigen Sekunden verkürzen lassen.

Aus einer Vielzahl von so erhaltenen Meßdaten wird dann mit Hilfe eines Computers das Bild einer 2 bis 10 mm dicken durchstrahlten Körperschicht rekonstruiert, das auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden kann. Auf diese Weise lassen sich viele krankhafte Organveränderungen erkennen, die bei konventioneller Röntgenuntersuchung verborgen bleiben. Dies gilt im besonderen für Hirn- und Augenerkrankungen.

Der Einsatz der Synchrotronstrahlung in der R. ermöglicht neuerdings eine räumliche Auflösung im Mikrometerbereich (Röntgen-Mikrotomographie) bei 100- bis 1000fach geringeren Belichtungszeiten. Zur Registrierung werden leistungsfähige Flächendetektoren auf der Basis von CCD-Chips verwendet. Neben der Schwächung der Röntgenstrahlen infolge Absorption kann auch die Änderung ihrer Phase beim Durchgang durch das Objekt in einem Phasenkontrastverfahren genutzt werden.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


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