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Kriminalität: Abgestempelt

Frauen beim Banküberfall oder hinter Gittern - das sind ungewohnte Bilder. Warum gibt es vergleichsweise wenig Straftäterinnen? Und geraten sie aus anderen Gründen mit dem Gesetz in Konflikt als Männer? Auf den Spuren weiblicher Kriminalität stoßen Forscher vor allem auf Misshandlung, Missbrauch und emotionale Vernachlässigung.
Fatales Label
Als Daniela K. einen Mord plante, war der Anlass dazu vergleichsweise nichtig. Nach der Trennung von ihrem Mann wohnte die 40-Jährige im Haus eines ehemaligen Freiers. Als sie an Heiligabend mit einem neuen Freund vor der Tür stand, drohte der Exfreier, "ihr die Zähne auszuschlagen". Eine harmlose Äußerung ver­glichen mit denen, die sie sich lange Zeit von ihrem Ehemann angehört hatte. Aber es war genau die eine Demütigung zu viel. Daniela K. versprach ihrem Mann, zu ihm zurückzukehren, wenn er den ehemaligen Freier umbringen würde. Während er das Opfer mit ei­nem Baseballschläger ermordete, wartete sie im Nebenzimmer und hielt sich die Ohren zu.
"Eine sympathische Frau", sagt Gefängnispsychologin Diane Henn. Sie lernte Daniela K. im Frauengefängnis Frankfurt-Preungesheim kennen, nachdem diese 2006 zu lebenslanger Haft verurteilt worden war – eine von etwa 50 bis 80 Frauen, die bundesweit pro Jahr wegen Mordes oder Totschlags hinter Gitter gehen. Wie Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, sind Täterinnen vor allem bei Gewaltverbrechen eine Minderheit: Sie begehen nur 10 bis 15 Prozent der Tötungsdelikte in Deutschland, müssen sich allerdings für jeden dritten Diebstahl oder Betrug verantworten ...

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  • Quellen

Literaturtipp

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Quellen

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