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Serie: Archäologie in Westafrika: Am Anfang war das Buschfeuer
Die Savanne Westafrikas scheint Natur pur zu sein. Tatsächlich aber prägt der Mensch seit der Jungsteinzeit das Antlitz dieser Landschaft – mit Feuer und Klinge.
Fünf Millionen Quadratkilometer, ein Gebiet, das etwa 14-mal so groß ist wie Deutschland! Scheinbar endlos erstrecken sich Westafrikas Savannen wie ein breites Band, im Norden von der Sahara und den angrenzenden Halbwüsten begrenzt, im Süden von den fast immergrünen Wäldern der Guinea-Zone mit ihren zwei ausgeprägten Regenzeiten und den sich daran anschließenden tropischen Regenwäldern. Auf den ersten Blick wirken die Savannen wie Naturlandschaften. Doch anders als in Ostafrika locken dort keine großen Herden Touristen in Nationalparks, die Zeiten der Giraffen und Elefanten sind längst vorbei. Westafrikas Savannen sind Kulturland, geprägt von einem der ältesten Ackerbausysteme der Menschheit, der Brachenwirtschaft.
Das Prinzip ist einfach und für kleine Gemeinschaften durchaus effektiv: Nach einigen Jahren landwirtschaftlicher Nutzung überlassen die Bewohner eines Dorfes ihre Ackerflächen wieder der Natur, damit sich die Böden erholen können. Diese extensive Methode gibt der Landschaft eine räumliche Gliederung: Im Zentrum liegt der Ort, darum herum Gärten und Flächen für Kleinvieh, gefolgt von einem Mosaik von Feldern und Brachen unterschiedlichen Alters; in den Feldern stehen zudem auch Nutzbäume. Außen schließt sich der Busch an, der vielleicht vor langer Zeit schon einmal landwirtschaftlich genutzt wurde, heute aber wieder Heimat von Wildtieren ist und dementsprechend auch Jagdrevier.
Wann hat der Mensch begonnen, die Savannen Westafrikas auf diese Weise zu prägen? Und welche Bedeutung haben die Buschfeuer, die oft riesige Flächen überziehen, für die Landschaft? Der französische Forstexperte André Aubréville (1897 – 1982) hielt sie für katastrophal, er prägte eigens den Begriff "Desertifikation", um die Folgen der Brände zu beschreiben: Bodeneigenschaften verschlechtern sich, fruchtbares Land wird zur Halbwüste oder Wüste.
Tatsächlich brennen Feuer dort Jahr für Jahr Millionen Hektar nieder. Doch die Analyse von Satellitenbildern auf Hinweise anschließender "Verwüstung" überrascht: Gerade Regionen, die weit gehend verschont blieben, neigen eher dazu...
Das Prinzip ist einfach und für kleine Gemeinschaften durchaus effektiv: Nach einigen Jahren landwirtschaftlicher Nutzung überlassen die Bewohner eines Dorfes ihre Ackerflächen wieder der Natur, damit sich die Böden erholen können. Diese extensive Methode gibt der Landschaft eine räumliche Gliederung: Im Zentrum liegt der Ort, darum herum Gärten und Flächen für Kleinvieh, gefolgt von einem Mosaik von Feldern und Brachen unterschiedlichen Alters; in den Feldern stehen zudem auch Nutzbäume. Außen schließt sich der Busch an, der vielleicht vor langer Zeit schon einmal landwirtschaftlich genutzt wurde, heute aber wieder Heimat von Wildtieren ist und dementsprechend auch Jagdrevier.
Wann hat der Mensch begonnen, die Savannen Westafrikas auf diese Weise zu prägen? Und welche Bedeutung haben die Buschfeuer, die oft riesige Flächen überziehen, für die Landschaft? Der französische Forstexperte André Aubréville (1897 – 1982) hielt sie für katastrophal, er prägte eigens den Begriff "Desertifikation", um die Folgen der Brände zu beschreiben: Bodeneigenschaften verschlechtern sich, fruchtbares Land wird zur Halbwüste oder Wüste.
Tatsächlich brennen Feuer dort Jahr für Jahr Millionen Hektar nieder. Doch die Analyse von Satellitenbildern auf Hinweise anschließender "Verwüstung" überrascht: Gerade Regionen, die weit gehend verschont blieben, neigen eher dazu...
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