Astronomie: Die Suche nach fernen Monden
1655 richtete Christiaan Huygens ein selbst konstruiertes Teleskop auf den Saturn. Der holländische Astronom wollte seine Annahme überprüfen, der Planet sei von einem einzigen festen Ring umgeben, dessen Ausrichtung sich im Lauf der Jahre verändert. Dabei entdeckte Huygens den riesigen Mond Titan. Fortan war Saturn neben Erde und Jupiter der dritte Planet, von dem ein Trabant bekannt war. Heute wissen wir: Monde kommen in unserem Sonnensystem sogar noch weitaus häufiger vor als Planeten.
Aber gilt das gleichermaßen für den Rest des Weltalls? 2007 beobachtete ein Netzwerk von automatisierten Teleskopen einen etwa 433 Lichtjahre entfernten Stern im Sternbild Centaurus. Seine Helligkeit brach für 54 Tage merklich ein, anschließend nahm sie wieder zu. Die Ursache war ein riesiger, von 37 Ringen umgebener Gasplanet. Und wie Saturn hat auch diese J1407b genannte Welt eine Lücke in ihrem Ringsystem. Darin könnte sich ein Mond bewegen, der ungefähr die Masse der Erde hat.
Ob das wirklich so ist, ist unklar. Wenn nicht dort, müsste es jedenfalls im Orbit anderer Exoplaneten Monde geben. Seit den ersten Entdeckungen in den 1990er Jahren haben Astronominnen und Astronomen inzwischen mehr als 4000 Planeten um ferne Sterne aufgespürt, insbesondere dank des 2009 gestarteten Kepler-Weltraumteleskops, das bis 2018 in Betrieb war. Exoplaneten scheint es überall und in fast jeder erdenklichen Größe zu geben.
Die Spekulationen über mögliche Trabanten begannen bereits in den frühen 2000er Jahren. Mittlerweile gibt es mehrere Kandidaten, aber noch keinen Beleg. Fachleute versprechen sich von entdeckten Exomonden nicht weniger als eine Neujustierung unserer kosmischen Perspektive …
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