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Kognition: Bewusst atmen, klar denken

Wie wir atmen, hat überraschende Effekte auf die Funktion des Gehirns. Dies könnte erklären, warum Yoga und Meditation helfen, den Geist zu fokussieren.
Bewusst atmen

Tims plötzliche Inspiration ist vielleicht kein Zufall. Denn laut überraschenden Forschungsergebnissen synchronisiert sich die neuronale Aktivität in der gesamten Großhirnrinde mit dem Rhythmus der Nasenatmung – wobei ganz außergewöhnliche Effekte auftreten, wenn man sich bewusst auf jeden Atemzug konzentriert. Zudem verbesserten sich in aktuellen Experimenten während des Einatmens das räumliche Vorstellungsvermögen und die Merkfähigkeit. Möglicherweise werden uns zukünftige Studien erklären, wie wir uns durch kontrolliertes Atmen etwa Vokabel- oder Zahlenlisten schneller einprägen können. Aber noch stehen wir am Anfang eines spannenden neuen Kapitels der Hirnforschung, in dem die Atmung eine ungeahnt wichtige Rolle für das Denken spielt. Dabei interessieren sich Forscher zunehmend auch für die Atemtechniken fernöstlicher Yoga- und Meditationstraditionen, die nun in einem ganz neuen Licht erscheinen.

Dass die Atmung einen derartigen Einfluss auf kognitive Funktionen haben könnte, hätten sich die meisten Wissenschaftler wohl bis vor Kurzem nicht träumen lassen. Lediglich in jenen Teilen des Gehirns, die mit der Geruchswahrnehmung befasst sind, war eine atmungsabhängige Aktivität bekannt. So hatte der britische Physiologe Edgar D. Adrian schon in den 1950er Jahren im Riechkolben von Kaninchen neuronale Aktivitätsschwankungen beobachtet, die mit dem Atemrhythmus synchronisiert waren – was durchaus logisch erschien, weil die Geruchsinformationen mit der Atemluft eintreffen. Doch abgesehen vom Riechhirn hat die Großhirnrinde mit dem Atemrhythmus nichts zu schaffen, 60 Jahre lang einig …

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