Radioastronomie: Blitzschnell und grundverschieden
Ein Radioteleskop in Kanada hat 535 schnelle Radioblitze entdeckt und damit die bisher bekannte Anzahl dieser kurzen, hochenergetischen Phänomene auf einen Schlag vervierfacht. Die Ergebnisse belegen, dass es zwei verschiedene Arten der rätselhaften, Fast Radio Burst genannten Ereignisse gibt. Die meisten Quellen scheinen nur einmal aktiv zu sein, während sich einige wenige Signale periodisch wiederholen und mindestens zehnmal länger dauern als der Durchschnitt. Somit dürften schnelle Radioblitze von mindestens zwei grundverschiedenen astrophysikalischen Phänomenen hervorgerufen werden. Studien-Koautor Kiyoshi Masui vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge ist optimistisch, mit der Untersuchung erstmals klare Unterschiede aufgezeigt zu haben: »Damit dürften wir jetzt einen Beweis haben.«
Die quasi über Nacht rapide gestiegene Datenfülle hat die Fachwelt in helle Aufregung versetzt. »Als ich an dem Tag aufgewacht bin, hatten sich in diversen Nachrichtengruppen bereits alle möglichen Leute über die Veröffentlichungen unterhalten«, erzählt Laura Spitler, eine Astrophysikerin am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Sie hat 2016 den ersten sich wiederholenden Radioblitz mitentdeckt – mit dem mittlerweile eingestürzten Arecibo-Teleskop in Puerto Rico.
Die nun zusammengetragenen und aufbereiteten Erkenntnisse stammen aus dem ersten Betriebsjahr des im September 2017 fertig gestellten Canadian Hydrogen Intensity Mapping Experiment (CHIME) in der Nähe von Penticton in British Columbia …
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben