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Rom und Ägypten: Brot und Rosen

Im alten Rom galten Rosen als Inbegriff des Luxus. Mit ihnen betörte Kleopatra nacheinander die beiden mächtigsten Männer jener Epoche: Julius Cäsar und Marcus Antonius. Macht und Einfluss hatte die ägyptische Herrscherin noch einer zweiten Pflanze zu verdanken – dem Weizen, mit dem die Kornkammer am Nil üppig gefüllt war.
Seit Alexander dem Großen wurde Ägypten von griechischstämmigen Herrschern, den Ptolemäern, regiert. Die letzte Königin dieser Dynastie, Kleopatra (69–30 v. Chr.), war eine überaus intelligente und gebildete Frau. Neben ihrer Muttersprache Griechisch beherrschte sie sieben weitere Sprachen, und sie war während der 300 Jahre dauernden Herrschaft der Ptolemäer die Erste, die auch Ägyptisch sprach. Zahllose Bücher beschreiben ihr skrupelloses Streben nach Macht und Herrschaft; wie schon andere Ptolemäer vor ihr schreckte sie dabei selbst vor Geschwistermord nicht zurück.

Doch sie besaß auch eine andere Seite. Sie pflegte den Dialog mit den bekanntesten Gelehrten ihrer Zeit und ließ in Alexandria die berühmteste Bibliothek der Antike zu einem Zentrum hellenistischer Forschung und Bildung ausbauen. Auf ihre Initiative hin entstand in Ägypten sogar eine neue Wissenschaft: die Chemie. Im Arabischen wurde diese Wissenschaft später al kemet, "die Ägyptische" genannt, vom koptischen Wort keme, was "schwarze Erde" bedeutet. Später wurde daraus alchemia.

Nachdem ihr jüngerer Bruder Ptolemaios XIII. Kleopatra 49 v. Chr. vom Hof verjagt hatte, verbündete sie sich mit dem römischen Feldherrn Julius Cäsar. Der zog mit einer Armee nach Ägypten und gab ihr nach schweren, schließlich siegreichen Kämpfen die Herrschaft zurück. Als seine Geliebte ging Kleopatra mit ihm nach Rom. Nach seiner Ermordung 44 v. Chr. musste sie jedoch vor ihren Widersachern aus der Hauptstadt des Imperiums fliehen und kehrte nach Alexandria zurück. Im Bürgerkrieg, den Cäsars Tod ausgelöst hatte, verhielt sie sich neutral. Anschließend gelang es der schönen Strategin, den siegreichen Marcus Antonius in ihren Bann zu schlagen – er herrschte nun über den östlichen Teil des Römischen Reichs. Doch die Liebesbeziehung zwischen Marcus Antonius und Kleopatra, aus der die drei Kinder Alexan­der Helios, Kleopatra Selene und Ptolemaios Philadelphos hervorgingen, endete verhängnisvoll. Ihre gemeinsame Flotte wurde 31 v. Chr. von ihrem Widersacher Octavian, dem späteren Kaiser Augustus, in der Seeschlacht bei Actium geschlagen. Beide setzten sich nach Ägypten ab, wo sie 30 v. Chr., erneut bedroht von Octavian, getrennt voneinander Selbstmord begingen, Marcus Antonius durch sein eigenes Schwert und Kleopatra, indem sie sich von einer Giftschlange beißen ließ. Doch wie gelang es Kleopatra, die beiden mächtigsten Männer ihrer Zeit für sich einzunehmen? …

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  • Literaturtipp
Holger Lundt: Die Rosen der Kleopatra. Ein Spaziergang durch die Gärten der Geschichte, Artemis & Winkler, Düsseldorf 2008, 113 S., € 12 ,–.

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