Rom und Ägypten: Brot und Rosen
Doch sie besaß auch eine andere Seite. Sie pflegte den Dialog mit den bekanntesten Gelehrten ihrer Zeit und ließ in Alexandria die berühmteste Bibliothek der Antike zu einem Zentrum hellenistischer Forschung und Bildung ausbauen. Auf ihre Initiative hin entstand in Ägypten sogar eine neue Wissenschaft: die Chemie. Im Arabischen wurde diese Wissenschaft später al kemet, "die Ägyptische" genannt, vom koptischen Wort keme, was "schwarze Erde" bedeutet. Später wurde daraus alchemia.
Nachdem ihr jüngerer Bruder Ptolemaios XIII. Kleopatra 49 v. Chr. vom Hof verjagt hatte, verbündete sie sich mit dem römischen Feldherrn Julius Cäsar. Der zog mit einer Armee nach Ägypten und gab ihr nach schweren, schließlich siegreichen Kämpfen die Herrschaft zurück. Als seine Geliebte ging Kleopatra mit ihm nach Rom. Nach seiner Ermordung 44 v. Chr. musste sie jedoch vor ihren Widersachern aus der Hauptstadt des Imperiums fliehen und kehrte nach Alexandria zurück. Im Bürgerkrieg, den Cäsars Tod ausgelöst hatte, verhielt sie sich neutral. Anschließend gelang es der schönen Strategin, den siegreichen Marcus Antonius in ihren Bann zu schlagen – er herrschte nun über den östlichen Teil des Römischen Reichs. Doch die Liebesbeziehung zwischen Marcus Antonius und Kleopatra, aus der die drei Kinder Alexander Helios, Kleopatra Selene und Ptolemaios Philadelphos hervorgingen, endete verhängnisvoll. Ihre gemeinsame Flotte wurde 31 v. Chr. von ihrem Widersacher Octavian, dem späteren Kaiser Augustus, in der Seeschlacht bei Actium geschlagen. Beide setzten sich nach Ägypten ab, wo sie 30 v. Chr., erneut bedroht von Octavian, getrennt voneinander Selbstmord begingen, Marcus Antonius durch sein eigenes Schwert und Kleopatra, indem sie sich von einer Giftschlange beißen ließ. Doch wie gelang es Kleopatra, die beiden mächtigsten Männer ihrer Zeit für sich einzunehmen? …
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