Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Chemie: Medikamente automatisiert herstellen

Deutschland bezieht den Großteil seiner Medikamente aus Asien. Um die Versorgung auch in Krisenzeiten sicherzustellen, müssten Arzneimittel vermehrt hier zu Lande produziert werden. Das könnte mit neuartigen, hochgradig automatisierten Herstellungsverfahren gelingen, die Arbeitsaufwand und Kosten erheblich senken.
Laborarbeiter bei der Herstellung von Arzneimitteln

Noch vor 100 Jahren war Deutschland sozusagen die »Apotheke der Welt«. Ein Großteil der Medikamente wurde hier erfunden und hergestellt. Mittlerweile kommen die meisten Wirkstoffe aus dem Ausland. Dort locken billigere Arbeitskräfte und niedrigere Umweltstandards. Fachleute warnen schon lange, dass es unter bestimmten Umständen rasch zu Lieferengpässen kommen kann, wenn man bei der Medikamentenversorgung auf andere Länder angewiesen ist. Die Corona-Pandemie hat schließlich gezeigt, dass ihre Sorge berechtigt war.

Wie lässt sich also die Medikamentenproduktion wieder nach Deutschland verlagern, um während globaler Krisen die Versorgungssicherheit zu gewährleisten? Die kurze Antwort lautet: Man braucht effiziente, umweltfreundliche und nachhaltige Methoden, mit denen man mit möglichst geringem Arbeitsaufwand komplexe chemische Verbindungen in großen Mengen herstellen kann. Doch wie ließe sich das realisieren?

Viele Medikamente, angefangen vom altbekannten Schmerzmittel Aspirin bis hin zu Remdesivir, das gegen Covid 19 erprobt wird, sind künstlich hergestellte Moleküle. Diese zu entdecken oder zu entwickeln, ist ein teures und langwieriges Unterfangen …

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Günstig erzeugt, teuer verkauft

Notre-Dame nach Brand wiedereröffnet! Erfahren Sie mehr über die Restaurierung und neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Plus: Warum sind die Strompreise in Deutschland die höchsten Europas? Lesen Sie mehr in »Spektrum – Die Woche«.

Spektrum - Die Woche – »Das sind riesige Schritte vorwärts«

Neue Ergebnisse aus der Krebsforschung machen Hoffnung auf die baldige Zulassung eines Impfstoffs, der das Immunsystem gezielt gegen Tumorzellen aktiviert. Spektrum hat dazu mit Krebsmediziner Niels Halama gesprochen. Außerdem in dieser »Woche«: Vulkane unter dem Eis des Arktischen Ozeans.

Spektrum - Die Woche – Akustische Kur gegen Stress

Naturgeräusche haben eine unglaublich beruhigende Wirkung auf uns. Wieso das so ist und wie Vogelgezwitscher und Wasserrauschen im Gehirn verarbeitet werden und auf unsere Psyche wirken, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der »Woche«. Außerdem: Läutet das KI-Zeitalter eine neue Ära der Physik ein?

  • Quellen

Chatterjee, S. et al.: Automated radial synthesis of complex organic molecules. Nature 579, 2020

Ghislieri, D. et al.: Chemical assembly systems: Layered control for divergent, continuous, multi-step syntheses of APIs. Angewandte Chemie International Edition 54, 2015

Plutschack, M. et al.: The hitchhiker’s guide to flow chemistry. Chemiccal Reviews 117, 2017

Triemer, S. et al.: Literally green chemical synthesis of artemisinin from plant extracts. Angewandte Chemie International Edition 57, 2018

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.