Computer: Lernen wie die Kinder
Wie schaffen es kleine Kinder, in so kurzer Zeit so viel zu lernen? Seit Platons Zeiten zerbrechen sich Philosophen den Kopf darüber und finden keine befriedigende Antwort. Mein fünfjähriger Enkel Augie weiß jede Menge über Pflanzen, Tiere und Uhren, von Dinosauriern und Raumschiffen ganz zu schweigen. Außerdem ist ihm klar, was andere Menschen von ihm erwarten, wie sie denken und fühlen. Er nutzt dieses Wissen zur Einordnung dessen, was er mit seinen Sinnen aufnimmt, und zieht daraus neue Schlüsse. So erklärte er mir vor Kurzem, die im American Museum of Natural History in New York ausgestellte neu entdeckte Art von Titanosauriern zähle ebenfalls zu den Pflanzenfressern – sei also eher als harmlos anzusehen.
Dabei ist die Information, die Augie von seiner Umwelt aufnimmt, sehr abstrakt und transportiert von sich aus keine Bedeutung: Es sind nichts weiter als Photonen, die auf die Netzhaut seiner Augen treffen, und Schwingungen der Luft, die seine Trommelfelle in Bewegung versetzen. Gleichwohl schafft es der neuronale Computer, der sich hinter Augies blauen Augen verbirgt, von diesen begrenzten Sinneswahrnehmungen ausgehend Aussagen über Pflanzen fressende Titanosaurier zu treffen. Da stellt sich die Frage: Können elektronische Rechner das auch? ...
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