Covid-19: Das Coronavirus im Nervensystem
Von den Symptomen, die das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 verursacht, fallen einem zuerst Husten und Fieber ein. Aber auch das Nervensystem ist in vielen Fällen betroffen. Infizierte klagen über Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, fühlen sich müde oder verwirrt. Manche verlieren ihren Geschmacks- oder Geruchssinn. Die Beschwerden halten oft Wochen bis Monate nach der Infektion an. In schweren Fällen kann Covid-19 sogar zu einer Entzündung des Gehirns oder zu einem Schlaganfall führen. Dass das Virus neurologische Auswirkungen hat, ist mittlerweile sicher. Wie es konkret auf Nervenzellen wirkt, gibt Forschern allerdings noch Rätsel auf. Löst eine Aktivierung des Immunsystems die Symptome aus? Oder greift das Virus die Neurone direkt an?
Einige Studien legen nahe, dass Sars-CoV-2 in Nervenzellen und ins Gehirn eindringen kann. Ob das immer oder nur in besonders schweren Fällen geschieht, ist jedoch unklar. Manche der neurologischen Effekte, die das Coronavirus hervorruft, wirken nicht besonders dramatisch, dafür aber umso verwirrender. Das gilt zum Beispiel für eine Reihe von Beschwerden, die unter dem schwammigen Begriff »Gehirnnebel« zusammengefasst werden. Nicht selten berichten Covid-19-Patienten von Gedächtnisverlust oder anderen mentalen Problemen. Und das oft noch Monate, nachdem die eigentlichen Symptome abgeklungen sind. Was liegt dem zu Grunde? Es muss sich dabei nicht notgedrungen um eine Infektion von Nervengewebe handeln. So könnten die Symptome von der systemischen Entzündung herrühren, die das Virus manchmal auslöst. Dabei reagiert das Immunsystem zu heftig und veranlasst Immunzellen dazu, auch ins Gehirn einzudringen, wo sie verheerende Schäden anrichten können. Viele der Menschen, die einen Gehirnnebel entwickeln, haben allerdings einen eher milden Krankheitsverlauf hinter sich. Das Immunsystem sollte bei ihnen eigentlich nicht außer Kontrolle geraten sein…
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