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Interview: Der Stoff, aus dem das Vergessen ist

Mit zunehmendem Alter merken wir uns Dinge schlechter. Daran beteiligt sind vermutlich spezielle Botenstoffe, wie die Züricher Hirnforscherin Isabelle Mansuy in einem Tierexperiment herausfand. Sie erklärt, was Menschen von Mäusen lernen können.
Isabelle Mansuy

Frau Professor Mansuy, wäre es nicht fantastisch, wenn wir gar nichts vergessen würden? Wir müssten einmal Gelerntes nie mehr auffrischen!
Die Vorstellung klingt erst einmal verlockend. Aber in Wahrheit wäre es ein Fluch. Viele Dinge sind ja unwichtig, zum Beispiel was wir vor einer Woche gefrühstückt haben. Was wir im Ge­dächtnis behalten, sollte einen Sinn ergeben. Der russische Psychologe Alexander Luria beschrieb in den 1970er Jahren einen Mann, der sich an ­jeden Tag seines Lebens erinnern konnte, auch an sämtliche Kindheitserlebnisse, die oft mit starken Emotionen verknüpft waren. Doch er empfand sein immenses Gedächtnis als sehr belastend. Seine Erinnerungen überschwemmten ihn geradezu, er konnte sie weder ordnen noch kontrollieren. Wenn wir vergessen, blenden wir Nebensächliches aus und lassen Unangenehmes hinter uns. Vergessen ist also genauso wichtig wie Erinnern ...

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Gehirn&Geist – Licht - Wie es unser Denken beflügelt

Wenn die dunkle Jahreszeit beginnt, machen wir es uns gern mit Lichterketten und Kerzen gemütlich. Dabei hellt Licht nicht nur die Stimmung auf: Dank seines Einflusses auf die Hirnfunktion kann das Denken profitieren. Daneben berichten wir, wie Einzelkinder wirklich sind, oder wie Blase und Gehirn beim Urinieren zusammenarbeiten und was es mit dem Harndrang auf sich hat. Unser Artikel über Sigmund Freund widmet sich der unrühmlichen Geschichte der Psychologie und Psychotherapie unterm Hakenkreuz. Im Interview gibt die Psychologin Gilda Giebel Einblicke in den Alltag in der Sicherungsverwahrung. Sie behandelte dort als systemische Therapeutin die brutalsten Männer Deutschlands.

Spektrum - Die Woche – Putzig, aber unerwünscht

Waschbären haben sich in Europa rasant verbreitet – die einen finden sie niedlich, andere sind nur noch genervt, weil die Tiere den Müll plündern oder in den Dachboden einziehen. Dazu kommen Risiken für Gesundheit und Natur. Wie stark schaden sie der heimischen Tierwelt und uns Menschen?

Gehirn&Geist – Lernen - Das Gedächtnis im Schlaf trainieren

Im Schlaf unbewusst wahrgenommene Reize können die Erinnerungsfähigkeit verbessern. Lassen sich Methoden der Hirnstimulation auch nutzen, um die Folgen neurologischer und psychischer Erkrankungen zu lindern? Außerdem: Wie lernt man Fremdsprachen am besten und erhöht somit seine Sprachkompetenz? Der Psychologe Mitja Back erklärt, was die narzisstische Persönlichkeit im Kern ausmacht und wie man am besten mit Narzissten umgeht. Laut einer populären Ansicht können psychische Störungen ansteckend sein – ähnlich wie eine Viruserkrankung. Was ist an dem Vergleich dran? Die Intelligenz von Tieren zu erforschen, funktioniert nur, wenn der Mensch sich dabei nicht in den Mittelpunkt stellt. Wie kann der Abschied von einer anthropozentrischen Verhaltensforschung gelingen?

  • Quellen

Baumgärtel, K. et al.:Control of the Establishment of Aversive Memory by Calcineurin and Zif268. In: Nature Neuroscience 11, S. 572-578, 2008

Franklin, T. B. et al.:Epigenetic Transmission of the Impact of Early Stress across Generations. In: Biological Psychiatry 68, S. 408-415, 2010

Franklin, T. B. et al.:Influence of Early Stress on Social Abilities and Serotonergic Functions across Generations in Mice. In: PLoS One 6, e21842, 2011

Genoux, D. et al.:The Proteine Phosphatase 1 is a Molecular Constraint on Learning and Memory. In: Nature 418, S. 970-975, 2002

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