Fotografieren: Im Bilder-Rausch
Auf den ersten Blick ähnelt die Kamera einer Leica; vielleicht wegen des abgerundeten Gehäuses oder des »Leica-Rots« rund um den Auslöser. Doch während man die Modelle des Edelherstellers aus Wetzlar problemlos verwenden könnte, um damit einen Nagel in die Wand zu schlagen, herrscht bei der Kopie billiges Plastik vor.
Noch einige weitere Unterschiede fallen ins Auge: die daumengroße Antenne über dem Sucher. Das Minidisplay, auf dem keine Bilder zu sehen sind, sondern eine Reihe kryptischer Zahlen. Der große Lautsprecher auf der Oberseite. Am merkwürdigsten aber ist das Geräusch, das daraus ertönt: ein ständiges Klicken oder Knacken, mal langsamer, mal schneller. Fast wie bei einem Geigerzähler.
In einem Vier-Minuten-Clip auf der Videoplattform Vimeo (»Camera Restricta« von Philipp Schmitt) erklärt die in Kopenhagen lebende Fotografin Carina Schwake, was es mit dieser Sonderausstattung auf sich hat: »Die Kamera bestimmt per GPS selbst ihren Aufenthaltsort und sucht dann online nach Fotos, die an dieser Stelle aufgenommen wurden.« Die Zahl der Funde wird zusammen mit den GPS-Koordinaten auf dem Display angezeigt. Der Lautsprecher sorgt gleichzeitig für das passende akustische Feedback – je mehr Treffer, desto häufiger knackt er. Ein besonderer Clou des Modells: Findet es an einem Ort mehr als 35 Aufnahmen, verschwindet der Auslöser im Gehäuse. »Dann kann man keine Bilder mehr machen«, erklärt Schwake. »Das kann schon mal nerven.« …
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