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Familie: Eine besondere Beziehung

Wenn es um die Entwicklung von Kindern ging, standen lange Zeit die Mütter im Fokus. Doch auch Väter haben ­großen Einfluss – vor allem auf das Leben ihrer Töchter.
Kleines Mädchen sitzt strahlend auf den Schultern des lachenden Vaters

Väter spielen mit ihren Töchtern, sie machen Quatsch mit ihnen, ermutigen sie und fordern sie heraus. Einer dieser Väter ist der Wissenschaftsjournalist und TV-Moderator Ranga Yogeshwar. Die Fotografin Bettina Flitner hat ihn für ihr Buch »Väter & Töchter« getroffen. Yogeshwar sagt, er habe seine Aufgabe darin gesehen, seine drei Töchter zur Angstfreiheit anzuleiten. Deshalb habe er sie als junge Mädchen einmal in New York mit einem Stadtplan losgeschickt und gesagt: »Heute Abend kommt ihr wieder, guckt euch mal ein bisschen New York an.« Seine Töchter arbeiten heute als Maschinenbauerin, Informatikerin und Neurowissenschaftlerin. Sie haben sich beruflich eher an ihrem Vater, dem promovierten Physiker, orientiert. Ihre Mutter ist Sopranistin.

Dass Väter einen gewissen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben, dürfte die wenigsten überraschen. Besonders groß ist dieser Einfluss jedoch überraschenderweise bei den Töchtern. Dabei kommt es nicht zwingend darauf an, welchen Beruf Papa selbst ausübt. Sein Verhalten in anderen Bereichen spielt ebenfalls eine Rolle. Darauf deuten zum Beispiel die Daten eines Teams der University of British Columbia hin, die vor einigen Jahren mehr als 300 Kindern im Alter von 7 bis 13 Jahren untersuchten. Die Psychologin Alyssa Croft und ihre Kollegen schreiben: »Wenn Väter eine gleichwertigere Aufteilung der Haushaltsaufgaben prakti­zierten, zeigten vor allem ihre Töchter ein größeres Interesse an einer aushäusigen Tätigkeit und an einem weniger stereotypen Frauenberuf.« Und aus den unbewussten Geschlechterstereotypen der Väter ließen sich die beruflichen Vorlieben der Töchter vorhersagen, nicht aber jene der Söhne…

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Gehirn&Geist – Junge Menschen in der Krise

Die Zahl der psychischen Diagnosen nahm zuletzt besonders unter Kindern und Jugendlichen dramatisch zu. Woran leiden junge Menschen mehr als früher? Welche Rolle spielen Onlinemedien? Oder hat nur das Bewusstsein für seelische Nöte zugenommen? Daneben berichten wir, wie man Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, was oft mit Ängsten und Aggressionen einhergeht, das Leben erleichtern kann. Diese Krankheit geht oft mit Ängsten und Aggressionen einher, Medikamente helfen da kaum. Der Artikel "Wie »denkt« ChatGPT?" erklärt, welche Konzepte aus der Psychologie und Neurowissenschaft Fachleute nutzen, um zu verstehen, wie eine KI zu ihren Ergebnissen kommt. Außerdem berichten wir über die psychischen Folgen rund um das Thema Transplantation. Betroffene erleben mitunter Angst, Befremden und Schuldgefühle. Deshalb ist es wichtig, sich in der Zeit vor und nach der Operation auch um ihr psychisches Wohlergehen zu kümmern.

Spektrum Kompakt – Junge Eltern

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  • Quellen

Croft A. et al.: The second shift reflected in the second ­generation: Do parents’ gender roles at home predict children’s aspirations? Psychological Science 25, 2014

Juncke, D. et al.: Väterreport. Väter sein in Deutschland heute. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Niestetal 2018

Keizer, R. et al.: Perceived quality of the mother-adolescent and father-adolescent attachment relationship and adolescents’ self-esteem. Journal of Youth and Adolescence 48, 2019

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