Exobiologie: Fotosynthese unter fremden Sternen

Besonders auffällige Biosignaturen werden durch Fotosynthese erzeugt. Auf der Erde ist dieser Prozess so erfolgreich, dass er die Grundlage für nahezu alles Leben darstellt. Zwar leben ein paar Organismen von der Wärme und dem Methan aus ozeanischen Hydrothermalquellen, aber die reichhaltigen Ökosysteme an der Erdoberfläche sind allesamt auf Sonnenlicht angewiesen. Biosignaturen hervor: zum einen biogene Gase in der Atmosphäre – insbesondere Sauerstoff und sein Reaktionsprodukt Ozon –, zum anderen Oberflächenfarben, die spezialisierte Pigmente anzeigen, vor allem grünes Chlorophyll.
Die Idee, nach solchen Pigmenten Ausschau zu halten, ist nicht neu. Vor einem Jahrhundert versuchten einige Astronomen, die jahreszeitliche Verdunklung des Mars als Vegetationszyklus zu deuten. Sie analysierten das von der Marsoberfläche reflektierte Licht auf Indizien für Grünpflanzen. Der britische Schriftsteller H. G. Wells erkannte gleich ein Manko dieses Ansatzes und entwarf in seinem "Krieg der Welten" ein Gegenszenario: "Offenbar ist das Pflanzenreich auf dem Mars nicht vorwiegend grün, sondern stark blutrot gefärbt." Heute wissen wir, dass es auf der Marsoberfläche keine Vegetation gibt; die periodische Eintrübung kommt durch Staubstürme zu Stande. Doch mit der Idee, dass die fotosynthetischen Lebensformen auf einem anderen Planeten nicht grün sein müssen, hatte Wells durchaus Recht.
Schon die Erde beherbergt nicht nur Grünpflanzen. Manche Landpflanzen tragen rote Blätter, und Algen sowie fotosynthetische Bakterien gibt es in fast allen Farben des Regenbogens. Purpurbakterien absorbieren nicht nur sichtbares Licht, sondern auch solares Infrarot. Welche Farbe wird auf einem fremden Planeten vorherrschen?...
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