News: Planetenjäger COROT im All
Ausgestattet mit einem 30-Zentimeter-Teleskop soll der neue Satellit nach extrasolaren Planeten suchen und das Innere von Sternen erkunden.
Rund 200 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems konnten im letzten Jahrzehnt aufgespürt werden. Die meisten von ihnen sind Riesenplaneten ähnlich unserem Jupiter. Doch umkreisen sie ihre Zentralsterne auf recht engen Bahnen – oftmals innerhalb nur weniger Tage. Deshalb haben die bisher bekannten extrasolaren Planetensysteme nur wenig Ähnlichkeit mit unserem eigenen Sonnensystem.
Dass dies so ist, hat im Wesentlichen messtechnische Gründe. Massereiche Planeten mit engen Umlaufbahnen üben über ihre Schwerkraft einen relativ großen Einfluss auf ihren Zentralstern aus, indem sie ihn zum "Eiern" bringen. Kleinere Planeten, die weiter entfernt sind, bringen den Stern hingegen kaum aus seiner Ruheposition. Und da die Astronomen bisher überwiegend nach dieser "Eierbewegung" der Sterne gesucht haben und natürlich stärkere Abweichungen von der Ruhelage einfacher registriert werden können als geringere, gibt es einen Auswahleffekt, der die Entdeckung großer Planeten begünstigt.
Für Europas Planetenforscher ist jedoch nun eine neue Ära angebrochen. Ein neues Weltraumobervatorium soll ihnen helfen, auch Planeten von Erdgröße entdecken zu können. Der Satellit COROT ist speziell diesem Zweck gewidmet. Am 27.12.2006 wurde er mit einer russischen Sojus-Fregat-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus in eine Erdumlaufbahn gebracht.
Der Name COROT (sprich: Koroh) steht für »Convection, Rotation and planetary Transits« und weist auf das Doppelziel der Mission hin. Planeten sollen mit der Transit-Methode entdeckt werden: Zieht ein Planet von COROT aus gesehen direkt vor seinem Zentralstern vorbei, so wird er dessen Helligkeit für einige Stunden oder wenige Tage um einen winzigen Bruchteil reduzieren (ähnlich wie beim Venustransit am 8. Juni 2004, bei dem unser innerer Nachbarplanet vor der Sonnenscheibe vorbeizog). Die Begriffe Konvektion und Rotation weisen auf die Fähigkeit von COROT hin, aus dem Rotations- und Schwingungsverhalten der Sterne auf ihren inneren Aufbau schließen zu können. Die Messmethode ähnelt der Seismologie, mit der sich Aussagen über das Erdinnere erhalten lassen. In Anlehnung daran bezeichen die Astronomen ihr Messverfahren als Asteroseismologie.
Die COROT-Mission steht unter der Führung der französischen Raumfahrtagentur CNES. Die deutschen Partner sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Universität Köln und die Thüringer Landessternwarte. Während seiner etwa zweieinhalbjährigen Betriebszeit soll der Satellit rund 120 000 Sterne untersuchen. Die Jagd nach einer "zweiten Erde" gleicht damit der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
UR
Dass dies so ist, hat im Wesentlichen messtechnische Gründe. Massereiche Planeten mit engen Umlaufbahnen üben über ihre Schwerkraft einen relativ großen Einfluss auf ihren Zentralstern aus, indem sie ihn zum "Eiern" bringen. Kleinere Planeten, die weiter entfernt sind, bringen den Stern hingegen kaum aus seiner Ruheposition. Und da die Astronomen bisher überwiegend nach dieser "Eierbewegung" der Sterne gesucht haben und natürlich stärkere Abweichungen von der Ruhelage einfacher registriert werden können als geringere, gibt es einen Auswahleffekt, der die Entdeckung großer Planeten begünstigt.
Für Europas Planetenforscher ist jedoch nun eine neue Ära angebrochen. Ein neues Weltraumobervatorium soll ihnen helfen, auch Planeten von Erdgröße entdecken zu können. Der Satellit COROT ist speziell diesem Zweck gewidmet. Am 27.12.2006 wurde er mit einer russischen Sojus-Fregat-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus in eine Erdumlaufbahn gebracht.
Der Name COROT (sprich: Koroh) steht für »Convection, Rotation and planetary Transits« und weist auf das Doppelziel der Mission hin. Planeten sollen mit der Transit-Methode entdeckt werden: Zieht ein Planet von COROT aus gesehen direkt vor seinem Zentralstern vorbei, so wird er dessen Helligkeit für einige Stunden oder wenige Tage um einen winzigen Bruchteil reduzieren (ähnlich wie beim Venustransit am 8. Juni 2004, bei dem unser innerer Nachbarplanet vor der Sonnenscheibe vorbeizog). Die Begriffe Konvektion und Rotation weisen auf die Fähigkeit von COROT hin, aus dem Rotations- und Schwingungsverhalten der Sterne auf ihren inneren Aufbau schließen zu können. Die Messmethode ähnelt der Seismologie, mit der sich Aussagen über das Erdinnere erhalten lassen. In Anlehnung daran bezeichen die Astronomen ihr Messverfahren als Asteroseismologie.
Die COROT-Mission steht unter der Führung der französischen Raumfahrtagentur CNES. Die deutschen Partner sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Universität Köln und die Thüringer Landessternwarte. Während seiner etwa zweieinhalbjährigen Betriebszeit soll der Satellit rund 120 000 Sterne untersuchen. Die Jagd nach einer "zweiten Erde" gleicht damit der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
UR
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