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Kriegselefanten: Frontgiganten

Antike Feldherren schickten Elefanten in den Kampf. Anfangs sorgten die grauen Riesen für Verwirrung auf dem Schlachtfeld – und brachten so den Sieg. Doch schon bald wussten die Gegner die Schwachstellen der Tiere zu nutzen: Durch Lärm oder Verletzungen in Panik versetzt, gefährdeten sie sogar die eigenen Truppen.
Zama in Nordafrika, unweit Karthago, im Jahr 202 v. Chr.: Der seit 16 Jahren tobende Krieg zwischen Rom und Karthago tritt in seine entscheidende Phase. Aller Siege des punischen Feldherrn Hannibal zum Trotz hat sich das Kriegsblatt gewendet. Nun stehen Roms Legionen vor den Toren Karthagos. Um eine Niederlage abzuwenden, schickt er 80 Kriegselefanten auf das Schlachtfeld und hofft, den Gegner mit den mehr als drei Tonnen schweren Tieren in die Flucht zu schlagen.

Doch die Römer laufen nicht davon, sondern wagen ein Ausweichmanöver, das ihr Heerführer, Scipio Africanus, mit ihnen sorgsam ein­studiert hat. Hierzu der römische Militär­his-toriker Michael Speidel von der University of Hawaii: "Durch eine neuartige Formation seiner Einheit stellte Scipio das Heer nicht wie ­üblich auf ­Lücke auf, sondern mit durchgehenden Zwischenräumen, um den Angriff der Dickhäuter ins Leere laufen zu lassen." Die Taktik der Römer geht auf. Dank ihrer aufgelocker-ten Formation können die anstürmenden Elefanten die Reihen der Legionäre nicht in Un­ordnung bringen. Dafür stoßen nun ihrerseits leicht bewaffnete – und deshalb sehr bewegliche − Einheiten in die Gassen vor und "attackieren von allen Seiten die eingekreisten Dickhäuter mit Pfeilen und Speeren", so der römische Geschichtsschreiber Livius gegen Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr.

Dass der Angriff der karthagischen Elefanten gleich zu Beginn des Gefechts wirkungslos verpuffte, war für den Ausgang der Schlacht entscheidend ...

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  • Literaturtipp
John M. Kistler: War elephants. University of Nebraska Press, Lincoln 2007, 352 S., 15,99 Euro
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