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Anti-Aging: Gegen die Uhr

Die Suche nach einer Wunderwaffe gegen das Altern läuft auf Hochtouren. Erfolgsversprechende Strategien gibt es viele. Doch welche machen uns tatsächlich jünger als wir sind?
Michael B. ist 72 Jahre alt – doch das sieht man ihm nicht an: Seine Haut ist leicht gebräunt, die Figur schlank und sportlich. Wenn er lacht, strahlen seine weißen Zähne. Als mich B. das erste Mal in meiner Praxis besucht, begrüßt er mich im perfekt sitzenden Anzug und mit festem Händedruck. Eigentlich, eröffnet er das Gespräch, habe er in der Sprechstunde einer Psychiaterin ja nichts verloren. Er habe jedoch im Internet gelesen, dass ich mich mit Altersmedizin und der Wirkung von Hormonen auf das Gehirn beschäftige. Er wiederum sei hoch motiviert, alles zu tun, um den Alterungsprozess in seinem Körper aufzuhalten. Während des Sprechens greift er in seine Tasche und baut auf dem Tisch eine Reihe von Tiegeln, Fläschchen und Tablettenpackungen auf: unter anderem ein Polypeptid-Spray, das »Wachstumshormone lockt«, Melatoninpillen, ein Testosteron-Gel, das »Powerhormon« DHEA, Gingko-Dragees, Multivitamine, Crème de Mer und zuletzt Cialis, ein Mittel gegen erektile Dysfunktion ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Die Macht der Hormone

Die Schwangerschaft ist nicht nur eine Zeit eines massiven hormonellen Wandels; Teile der Hirnrinde schrumpfen. Darunter leidet aber nicht etwa die geistige Leistungsfähigkeit – vielmehr stärkt es die Bindung zwischen Mutter und Kind. Auch die Wechseljahre mit Ihren Änderungen um Hormonhaushalt bringen mehr als ein Ende der fruchtbaren Jahre. Das Gehirn verändert sich ebenfalls in dieser Lebensphase. Daneben berichten wir über das komplexe Wechselspiel zwischen Kopf und Bauch, das zum Reizdarmsyndrom führt. Untersuchungen der Kognitionsforschung zeigen, dass das Gehirn zum Codieren von Gedanken und Erinnerungen den Orientierungssinn nutzt. In unserem Artikel über Hunde, geht es um deren Geruchssinn und dessen Wechselwirkung mit ihren Emotionen und der Kognition. Dieses Thema ist bisher wenig erforscht. Ein weiterer Artikel erklärt, was Orte auszeichnet, an denen wir uns zu Hause fühlen.

Spektrum der Wissenschaft – Altern - Was uns länger leben lässt

Menschen altern unterschiedlich – abhängig vom Lebensstil, der Ernährung, dem Stresspegel oder dem sozialen Umfeld. Mit zunehmendem Lebensalter steigt auch das Risiko für Demenzerkrankungen wie Alzheimer. Ein wirksames Mittel gegen dieses Leiden ist immer noch nicht gefunden, neue Erkenntnisse aus der Forschung lassen jedoch hoffen. Die weltweit alternden Gesellschaften fordern aber nicht nur die Medizin heraus, sondern auch unsere Sozialfürsorge. Letztlich bleibt das wichtigste Ziel, möglichst lange gesund und agil zu bleiben.

Spektrum Kompakt – Morbus Parkinson

Obwohl die Krankheit lange bekannt ist, wirft Morbus Parkinson bis heute Fragen auf - etwa, warum die Symptome beim Badmintonspielen schwächer werden. Dass bei Betroffenen Jahre vor der Diagnose Schlafstörungen oder Geruchsverlust festgestellt werden können, gibt spannende Einblicke in das Gehirn.

  • Infos
Literaturtipps

Cogan, E.:L’hormonothérapie du vieillissement : mythes et réalités. In: Revue Médicale de Bruxelles 25, 2004, S. A371-375.

Finkel, T., Holbrook, N. J.: Oxidants, Oxidative Stress and the Biology of Ageing. In: Nature 408, 2000, S. 239-247.

Heuser, I.: Depression, Endocrinologically a Syndrome of Premature Aging? In: Maturitas 41(Suppl. 1), 2002, S. 19-23.

Heuser, I., Maier, W.: Psychische Gesundheit im Alter. In: Hohagen, F., Nesseler, T. (Hg): Wenn Geist und Seele streiken: Handbuch psychische Gesundheit. München: Südwest Verlag 2006.

Heuser, I.: Glücklichmacher: So kommen Frauen entspannt durch die Lebensmitte. Berlin: Ullstein 2007.

Kamel, N. S. et al.: Antioxidants and Hormones as Antiaging Therapies: High Hopes, Disappointing Results. In: Cleveland Clinic Journal of Medicine 73(12), 2006, S. 1049-1058.

Leow, M. K., Loh, K. C.:Controversial Endocrine Interventions for the Aged. In: Singapore Medical Journal 47(7), 2006, S. 569-579.

Wahl, H.-W., Mollenkopf, H. (Hg): Alternsforschung am Beginn des 21. Jahrhunderts. Mannheim: Akademische Verlagsgesellschaft 2007.

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