Computergeschichte: Konrad Zuses Gedankenfabrik
Wer hat den Computer erfunden? Diese Frage wird bis heute kontrovers diskutiert, vor allem weil man sich trefflich darüber streiten kann, welche Merkmale eine Maschine als Computer qualifizieren. Aber unstreitig ist der deutsche Erfinder Konrad Zuse (1910 – 1995) einer der vordersten Anwärter für den Ruhmestitel. Als 26-Jähriger begann er – mangels Garage – im Wohnzimmer seiner Eltern aus Lochblechen und Stangen den ersten programmierbaren Rechner der Welt zu bauen, der später als Z1 bekannt wurde; er selbst nannte ihn damals "Versuchsmaschine 1" oder kurz V1.
Das Gerät ist mitsamt fast allen Aufzeichnungen 1943 dem Bombenhagel über Berlin zum Opfer gefallen. Aber in den 1980er Jahren hat der mehr als 70-jährige Zuse sein Frühwerk nachgebaut – aus dem Gedächtnis und mit Hilfe der wenigen erhalten gebliebenen Skizzen! Eine ordentliche Dokumentation hat er allerdings nicht dazu geliefert. Archiviert wurden nur die professionell gefertigten Blaupausen für die verschiedenen mechanischen Teile, mitsamt allerlei handschriftlichen Verbesserungen. Daher blieb das Verständnis der Z1 in wesentlichen Punkten lückenhaft, während die interne Struktur der Nachfolgemaschinen inzwischen gut verstanden ist. ...
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