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Neuronale Hemmung: Weniger ist manchmal mehr!

Lange Zeit dachten Forscher, dass viele neurologische und psychiatrische Erkrankungen auf einer zu geringen Hirnaktivität beruhen. Doch häufig ist genau das Gegenteil der Fall.
Chaos im Kopf

Kennen Sie das: Jemand kommt auf Sie zu, begrüßt Sie freundlich, aber Ihnen fällt partout nicht ein, wer das ist? Oder Sie versuchen sich auf einen Zeitungsartikel zu konzentrieren, aber Ihre Gedanken schweifen immer wieder ab? Solche vorübergehenden Gedächtnislücken und gelegentliche Zerstreutheit erklären wir oft mit Aussagen wie »mein Gehirn schläft noch« oder »meine grauen Zellen sind noch nicht richtig in Schwung«. Wenn unser Denkorgan in irgendeiner Form nicht so gut arbeitet, wie wir es erwarten, neigen wir dazu, ihm zu unterstellen, es laufe auf Sparflamme.

Aber ist das wirklich so? Tatsächlich gingen viele Hirnforscher lange Zeit davon aus, dass kognitive Beeinträchtigungen wie Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen von einer zu geringen Aktivität bestimmter Hirnareale herrührten. Demnach müsse man die betreffenden Regionen anregen, um die Funktionen wiederherzustellen.

Neuere Untersuchungen an Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen zeigen allerdings, dass häufig das Gegenteil der Fall ist: Die neuronalen Hemmmechanismen funktionieren nicht richtig. Insbesondere in Hirnzentren wie dem präfrontalen Kortex und dem Hippocampus feuern die Nervenzellen weniger kontrolliert  …

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Gehirn&Geist – Faszination Gehirn: 38 Infografiken über unser Denken, Fühlen und Handeln

Weil Sprache allein nicht immer das beste Kommunikationsmittel ist, werden seit 2013 ausgewählte Inhalte auf eine andere Art präsentiert: in Infografiken. Denn manches lässt sich in Bildern so viel einfacher darstellen als mit Worten. In dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist« präsentieren wir ein »Best-of« unserer Infografiken zu Psychologie, Hirnforschung und Medizin. Wie funktioniert unser Orientierungssinn? Was haben Darmbakterien mit der Psyche zu tun? Was macht eine angenehme Unterhaltung aus? Wie wirkt Alkohol im Gehirn? Und warum lassen wir uns im Supermarkt so leicht zu Spontankäufen animieren? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist«. Jede der 38 Grafiken im Heft widmet sich einem eigenen Thema.

Spektrum - Die Woche – Wann klingt eine Sprache schön?

Klingt Italienisch wirklich schöner als Deutsch? Sprachen haben für viele Ohren einen unterschiedlichen Klang, dabei gibt es kein wissenschaftliches Maß dafür. Was bedingt also die Schönheit einer Sprache? Außerdem in der aktuellen »Woche«: Rarer Fund aus frühkeltischer Zeit in Baden-Württemberg.

Spektrum der Wissenschaft – Altern - Was uns länger leben lässt

Menschen altern unterschiedlich – abhängig vom Lebensstil, der Ernährung, dem Stresspegel oder dem sozialen Umfeld. Mit zunehmendem Lebensalter steigt auch das Risiko für Demenzerkrankungen wie Alzheimer. Ein wirksames Mittel gegen dieses Leiden ist immer noch nicht gefunden, neue Erkenntnisse aus der Forschung lassen jedoch hoffen. Die weltweit alternden Gesellschaften fordern aber nicht nur die Medizin heraus, sondern auch unsere Sozialfürsorge. Letztlich bleibt das wichtigste Ziel, möglichst lange gesund und agil zu bleiben.

  • Quellen

Bast, T. et al.: Cognitive deficits caused by prefrontal and hippocampal neural disinhibition. Britsh Journal of Pharmacology 174, 2017

Haberman, R. P. et al.: Targeting neural hyperactivity as a treatment to stem progression of late-onset Alzheimer’s disease. Neurotherapeutics, 14, 2017

Heckers, S., Konradi, C.: GABAergic mechanisms of hippocampal hyperactivity in schizophrenia. Schizophrenia research, 167, 2015

Liddle, P. F. et al.: Patterns of cerebral blood flow in schizophrenia. The British Journal of Psychiatry 160, 1992

Maric, T. T. et al.: Prefrontal cortical gamma-aminobutyric acid transmission and cognitive function: drawing links to schizophrenia from preclinical research. Biological psychiatry 77, 2015

McGarrity, S. et al.: Hippocampal neural disinhibition causes attentional and memory deficits. Cerebral Cortex 27, 2017

Pezze, M. et al.: Too little or too much: hypoactivation and disinhibition of prefrontal cortex cause attentional deficits. Journal of Neuroscience 34, 2014

Schobel, S. A. et al.: Imaging patients with psychosis and a mouse model establishes a spreading pattern of hippocampal dysfunction and implicates glutamate as a driver. Neuron 78, 2013

Sperling, R. A. et al.: Functional alterations in memory networks in early Alzheimer’s disease. Neuromolecular Medicine 12, 2010

Tamminga, C. A. et al.: The hippocampal formation in schizophrenia. American Journal of Psychiatry 167, 2010

Tregellas, J. R. et al.: Intrinsic hippocampal activity as a biomarker for cognition and symptoms in schizophrenia. Journal of Psychiatry 171, 2014

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