Direkt zum Inhalt

Wissenschaftsgeschichte: Stimulus inspirans

Mit dem Messen von Sinnesschwellen und Empfindungen avancierte die Seelenkunde im 19. Jahrhundert zu einer experimentellen Wissenschaft. Ihre Gründerväter versuchten, Geistiges in Formeln und Zahlen zu fassen. Unerhört - fanden viele Zeitgenossen!
Psychophysik – schon das Wort klingt wie ein Widerspruch in sich. Wie sollte sich wohl unser Seelenleben in das Korsett der exakten Naturwissenschaft pressen lassen? Wie könnte es durch Gesetze und Gleichungen beschreibbar sein?
Zwar sind wir heute daran gewöhnt, dass Psychologen unsere Empfindungen, ob Sinneseindrücke, Schmerzen oder auch Verliebtheit, etwa per Fragebogen in Messwerte übersetzen, um damit statistische Tests zu rechnen. Selbst Unterhaltungsmagazine geben sich mit allerlei Skalen für den Hausgebrauch einen wissenschaftlichen Anstrich. Dennoch hegen nicht nur Laien, sondern auch mancher akademische Psychologe Zweifel daran, dass sich Psychisches überhaupt exakt auf Zahl und Maß bringen lasse.
Ein Ausflug zu den Anfängen des Fachs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigt, dass solche Vorbehalte an den Grundfesten der empirischen Seelenkunde rütteln ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Keine Zeit!

In dieser Ausgabe beschäftigt sich Gehirn&Geist mit dem Zeitdruck und dessen Auswirkungen. Außerdem im Heft: Autismus beginnt tief im Gehirn, Kommunikation – Wie Kinder Ironie verstehen, Hirnimplantate - Bin ich das noch?

  • Infos
Literaturtipps

Benetka, G.: Denkstile der Psychologie. Das 19. Jahrhundert. Wien: WUV 2002.
Didaktisch gelungenes Lehrbuch

Fechner, T.: Prinzipien der Psychophysik. Leipzig: Breitenkopf & Härtel 1860.
Ein Klassiker der Psychologiegeschichte

Fechner, T.: In Sachen der Psychophysik. Saarbrücken: vdm 2006.
Neuauflage eines Hauptwerks der psychophysikalischen Theorie und Methodik

Lukas, J.: Mathematische Formeln, Psychophysik und die Romantik einer sternklaren Nacht. In: Kämmerer, A., Funke, J. (Hg.): Seelenlandschaften – Streifzüge durch die Psychologie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2004.
Kurzer Aufsatz aus einer Sammlung von Psychologieporträts

Meischner-Metge, A.: Die Methode der Forschung. In: Jüttemann, G. (Hg.): Wilhelm Wundts anderes Erbe. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006.
Die Vorsitzende der Fechner-Gesellschaft in Leipzig über Grundlagen der damaligen psychologischen Forschung im 19. Jahrhundert

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.