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Buddhismus / Eine Legende: Vom Dunkel zum Licht
Vier Jahrhunderte vor Christi Geburt verließ ein indischer Prinz seinen königlichen Palast, um das Leid der Welt zu überwinden. Er wurde zu Buddha – einem "Erwachten", dem bis heute Millionen von Menschen nachfolgen. Doch Wissenschaftler fragen: Wer war der Mensch hinter der Lichtgestalt?
Niemand prägte die Kultur Asiens so wie Buddha, der "Erwachte". In der Fachliteratur wird der Mann, der sich hinter diesem Ehrentitel verbirgt, meist als "historischer Buddha" bezeichnet, um ihn von späteren, mystischen Buddhagestalten zu unterscheiden. Die mittelindischen Schriften aus dem 1. bis 5. Jahrhundert betiteln ihn oft mit Anspielung auf seinen Klannamen als Schakyamuni, den "Seher des Schakya-Geschlechts". Seine zeitgenössischen Diskussionspartner nannten ihn den "Asketen Gautama"; für seine Schüler war er stets der "Erhabene". Seine Widersacher schimpften ihn "Familienzerstörer", und er selbst sprach von sich als "So-Gegangener" (tathagata). Mit diesem altindischen Titel reihte er sich in eine Folge von vorbuddhistischen Weisen ein. Wer war dieser Mann? Ist es Forschern überhaupt möglich, der realen Person auf die Spur zu kommen?
Greifbares gibt es kaum, denn der historische Buddha hinterließ keine Schriften, und seine Schüler begannen erst im 1. Jahrhundert v. Chr. mit der Aufzeichnung der Lehrreden und über 200 Ordensregeln ihres Meisters. Seine Person wird in diesen Texten – Forscher nennen sie nach der mittelindischen Sprache, in der sie abgefasst wurden, den Pali-Kanon – nur spärlich beschrieben. Archäologische Funde oder Inschriften, die seine Existenz bezeugen, gibt es nicht. Auch die Schriften selbst geben keine Hinweise auf ihre Verfasser oder andere historische Ereignisse, die ihre Datierung erleichtern würden. All dies beweist aber nicht, dass es Buddha nicht gegeben hat. Denn im alten Indien wurden wichtige Lehren immer nur mündlich überliefert, und niemand kann ernsthaft erwarten, nach 2500 Jahren noch materielle Spuren eines meditierenden Wandermönchs zu finden …
Greifbares gibt es kaum, denn der historische Buddha hinterließ keine Schriften, und seine Schüler begannen erst im 1. Jahrhundert v. Chr. mit der Aufzeichnung der Lehrreden und über 200 Ordensregeln ihres Meisters. Seine Person wird in diesen Texten – Forscher nennen sie nach der mittelindischen Sprache, in der sie abgefasst wurden, den Pali-Kanon – nur spärlich beschrieben. Archäologische Funde oder Inschriften, die seine Existenz bezeugen, gibt es nicht. Auch die Schriften selbst geben keine Hinweise auf ihre Verfasser oder andere historische Ereignisse, die ihre Datierung erleichtern würden. All dies beweist aber nicht, dass es Buddha nicht gegeben hat. Denn im alten Indien wurden wichtige Lehren immer nur mündlich überliefert, und niemand kann ernsthaft erwarten, nach 2500 Jahren noch materielle Spuren eines meditierenden Wandermönchs zu finden …
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