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SozialKompetenz: Gewaltfreie Kommunikation

Mit klarem Ziel vor Augen und den besten Argumenten gehen Sie in ein Gespräch – und scheitern kläglich. Woran liegt das nur?
Kommunikation zwischen Mann und Frau

»Der Freund meiner Schwester hatte sie wieder einmal geschlagen, und sie rief mich weinend an. Ich bin schnell dabei auszuteilen und hätte normalerweise geschrien: ›Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich nicht mit ihm einlassen. Ich hab’s dir gesagt!!!‹ Aber damit war ich nie wirklich zu ihr durchgedrungen … Also, dieses Mal sagte ich: Wie fühlst du dich deshalb? Sie war vollkommen von den Socken. Das hatte ich sie noch nie gefragt. Wir redeten eine Weile, und ich hatte immer die gewaltfreie Kommunikation dabei im Kopf … und ich glaube, ich half ihr, weil … es fühlte sich so an, als wenn sie mir zuhört.« (J. S.*, entlassen auf Bewährung)

Hin und wieder trifft man auf Menschen, die die Welt verbessern wollen. Elizabeth Marlow gehört zu ­ihnen. Die Pflegewissenschaftlerin von der University of San Francisco setzt sich für Menschen am Rand der Gesellschaft ein: arme Familien, Obdachlose, Drogenabhängige, Gefängnisinsassen. Um sich wirklich ändern zu können, so ihr Kredo, müsse man manchmal ganz am Boden gewesen sein. Vielleicht auch deshalb ist sich Marlow sicher, dass gerade Straffällige von den Kursen zur »gewaltfreien Kommunikation« profitieren.

J. S. ist einer von 30 Exhäftlingen, die an ihrer Studie teilnahmen. »Das Problem seiner Schwester verschwand natürlich nicht einfach, weil er die GFK einsetzte, aber seine Verbundenheit zu ihr wuchs«, erklärt die Forscherin. Und das sei wichtig, denn je stärker das soziale Netzwerk der Entlassenen, desto seltener werden sie rückfällig. Außerdem: Nach dem achtwöchigen Training war seine Empathiefähigkeit messbar gestiegen ...

* Name geändert. Zitiert aus Marlow, E. et al., J. Correct. Health Care 18, S. 8–19, 2012

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  • Literaturtipp und Quellen

Literaturtipp

Rosenberg, M. B.: Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Junfermann, Paderborn, 12. Auflage 2016

Das Standardwerk wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt. In dieser Ausgabe hat Rosenberg das Kapitel »Konfliktklärung und Mediation« hinzugefügt.

Quellen

Altmann, T. et al.: Evaluation of an Empathy Training Program to Prevent Emotional Maladjustment Symptomsin Social Professions. In: Psychology 6, S. 1893–1904, 2015

Juncadella, C. M.: What is the Impact of the Application of the Nonviolent Communication Model on the Development of Empathy? Overview of Research and Outcomes. MSc in Psychotherapy Studies, 2013

Marlow, E. et al.: Nonviolent Communication Training and Empathy in Male Parolees. In: Journal of Correctional Health Care 18, S. 8–19, 2012

Museux, A., Bouchard, R.: La communication non violente. In: Cerveau&Psycho 95, S. 64–69, 2018

Nosek, M. et al.: Nonviolent Communication (NVC) Training Increases Empathy in Baccalaureate Nursing Students: A Mixed Method Study. In: Journal of Nursing Education and Practice 4, 10.5430/jnep.v4n10p1, 2014

Rosenberg, M. B.: Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Junfermann, Paderborn, 12. Auflage 2016

Wacker, R., Dziobek, I.: Preventing Empathic Distress and Social Stressors at Work through Nonviolent Communication Training: A Field Study with Health Professionals. In: Journal of Occupational Health Psychology 23, S. 141–150, 2018

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