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Zoologie: Zuwachs bei Lemuren



Sie wiegen weniger als 100 Gramm, und ihr Kopf ist nicht größer als der menschliche Daumennagel: Die Rede ist von Mausmakis. Nun hat ein internationales Forschungsteam drei neue Spezies dieser baumbewohnenden Primaten in ihrem Lebensraum auf Madagaskar und den nordwestlich vorgelagerten Komoren entdeckt. Genetische Untersuchungen bestätigten, dass die Distanz zwischen den jetzt aufgefundenen Winzlingen sogar größer ist als die zwischen den schon bekannten vier Arten. Demnach bilden sie eindeutig eigene Spezies. Die langen Nasen, hochbeweglichen Lippen und großen, durchdringenden Augen der Tiere bekommt man allerdings selten zu sehen; denn die Äffchen werden erst nachts aktiv. Dass sie nur auf Madagaskar und den umliegenden Inseln vorkommen, liegt an der Abgeschiedenheit der Ökosysteme. Vor etwa 165 Millionen Jahren wurde Madagaskar vom afrikanischen Festland getrennt, und seine Flora und Fauna hat sich seither weitgehend eigenständig entwi-ckelt. (International Journal of Primatology, Bd. 21, S. 963)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 1 / 2001, Seite 30
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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