Direkt zum Inhalt

Hyperaktivität: Ökonomischer Status spielt wichtige Rolle bei ADHS-Therapie

Einkommen und Bildungsstand der Eltern spielen nicht nur eine Rolle dabei, ob Kinder an ADHS erkranken. Auch ob und wie die Störung behandelt wird, hängt damit zusammen.
Schulmädchen ist abgelenkt und spielt mit Bleistift
Ob Kinder ADHS entwickeln, hängt auch von dem sozioökonomischen Status der Eltern ab. (Symbolbild)

Kinder aus Familien mit geringem sozioökonomischem Status haben ein erhöhtes Risiko, ADHS zu entwickeln. Ob und welche Behandlung die Betroffenen erhalten, hängt aber ebenfalls mit dem Einkommen und dem Bildungsstand der Eltern zusammen. Das ergab zumindest eine aktuelle Studie aus Schottland.

Die Gesundheitswissenschaftlerin Anna Pearce von der University of Glasgow und ihre Kollegen nutzten zwei Datensätze aus dem Vereinigten Königreich, die zusammen Informationen über fast 110 000 Kinder und deren Familien enthielten. Neben möglichen Symptomen der Betroffenen konnten die Fachleute so auch analysieren, wie die Eltern oder andere enge Bezugspersonen die Krankheit subjektiv bewerteten, welche Therapie die Kinder erhielten und über welchen sozioökonomischen Status die Familie verfügte.

Heranwachsende aus weniger begünstigten Familien zeigten häufiger ADHS-Symptome als solche aus einkommensstarken Kreisen. Zugleich gaben die Eltern in den sozial benachteiligten Familien am wenigsten an, dass diese Symptome ihre Kinder im Alltag beeinträchtigen würden. Bei den Betroffenen aus einkommensschwachen Haushalten war es denn auch am wenigsten wahrscheinlich, dass auf eine ADHS-Diagnose hin eine medikamentöse Therapie erfolgte.

Sozioökonomische Unterschiede beeinflussen demnach den Umgang mit ADHS erheblich. Allerdings wurden ADHS-Betroffene in ökonomisch sehr gut gestellten Familien seltener medikamentös behandelt als im Durchschnitt. Finanzkräftige Eltern würden es offenbar häufiger zunächst mit anderen Heilmethoden versuchen wie beispielsweise mit einer Psychotherapie, mutmaßen Pearce und ihre Kollegen.

WEITERLESEN MIT »SPEKTRUM +«

Im Abo erhalten Sie exklusiven Zugang zu allen Premiumartikeln von »spektrum.de« sowie »Spektrum - Die Woche« als PDF- und App-Ausgabe. Testen Sie 30 Tage uneingeschränkten Zugang zu »Spektrum+« gratis:

Jetzt testen

(Sie müssen Javascript erlauben, um nach der Anmeldung auf diesen Artikel zugreifen zu können)

  • Quellen
Child and Adolescent Mental Health 10.1111/camh.12707, 2024

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.