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Antarktis: Ozonloch schrumpfte 2022

Das Montreal-Abkommen zum Schutz der Ozonschicht wirkt weiter: Auch 2022 fiel das Ozonloch über dem Südpol wieder etwas kleiner aus.
Ozonloch über der Antarktis
Noch dünnt jedes Jahr über der Antarktis die Ozonschicht aus (gelbe und rote Farben symbolisieren eine geringe Ozonkonzentration).

Wenn sich auf der Südhalbkugel das Frühjahr nähert, öffnet sich über der Antarktis nun schon seit Jahrzehnten das Ozonloch. Zwischen dem 7. September und 13 Oktober 2022 nahm es eine durchschnittliche Fläche von 23,2 Millionen Quadratkilometern ein: Damit fiel es um 1,6 Millionen Quadratkilometer kleiner aus als 2021 und setzt so den überwiegend positiven Trend der letzten Jahre fort, berichten die NASA und NOAA in einer Mitteilung.

Beim Ozonloch handelt es sich nicht um ein Loch im klassischen Sinn, in dem keine Ozonmoleküle mehr vorhanden sind: In diesem Bereich erstreckt sich die Ozonkonzentration nur von 130 bis 220 Dobson-Einheiten, während sie vor dem massenhaften Einsatz der FCKW mindestens 260 bis 320 Dobson-Einheiten umfasste. In niedrigeren Breiten sind Werte zwischen 300 und 500 Dobson-Einheiten die Norm. Die Ausdünnung setzt auf der Südhalbkugel im Frühling verstärkt ein: Im Winter reichern sich die verantwortlichen FCKW-Moleküle über dem Südpol an; sobald die Polarnacht endet und Sonneneinstrahlung einsetzt, beginnt die Zerstörung der Ozonmoleküle durch freie Radikale. Erst steigende Temperaturen in der Stratosphäre beenden dann den Abbauprozess wieder.

Je nach Wetterbedingungen schwankt die Größe des Ozonlochs, weshalb es auch in den letzten Jahren zu neuen Rekorden kommen konnte. »Im Laufe der Zeit werden jedoch stetige Fortschritte erzielt, und das Loch wird immer kleiner«, sagt Paul Newman von der NASA: Seit zwei Jahrzehnten beobachten Atmosphärenforscher einen Trend, der langfristig wieder zum Verschwinden des Ozonlochs führen könnte.

Erstmals wurde das Phänomen in den 1980er Jahren beschrieben und schließlich auf freigesetzte FCKW zurückgeführt. Im Rahmen des Montreal-Protokolls, das 1989 in Kraft trat, verbot die Weltgemeinschaft die Produktion und Verwendung dieser langlebigen Gase, deren Konzentration in der Atmosphäre nun langsam sinkt – auch wenn immer wieder illegale Freisetzungen beobachtet werden.

2022 hatten Experten zudem befürchtet, dass das Ozonloch gegen den Trend wachsen könnte: Der Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha'apai im Januar reichte bis in die Stratosphäre und damit auch bis zur Ozonschicht. Der Ausbruch des Mount Pinatubo 1991 hatte erhebliche Mengen an Schwefeldioxid freigesetzt, die damals den Abbau der Ozonschicht verstärkten. In den Daten der antarktischen Stratosphäre wurden jedoch keine direkten Auswirkungen von Hunga Tonga festgestellt.

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