News: Beruhigt im Hellen schlafen
Die Wissenschaftler aus Ohio untersuchten daher 1220 etwa zehn Jahre alte Kinder, ihre Schlafgewohnheiten in den ersten zwei Lebensjahren sowie die elterlichen Sehfähigkeiten (Nature vom 9. März 2000). "Wir konnten keinen Zusammenhang zwischen der Helligkeit während des Schlafes und der Entwicklung von Myopie entdecken", erklärt Zadnik. "Tatsächlich ist sogar der Prozentsatz von kurzsichtigen Kindern bei allen Schlafgewohnheiten sogar ausgesprochen einheitlich." Die Studie ergab, dass 20 Prozent der 417 Kinder, die in komplett abgedunkelten Räumen schliefen, kurzsichtig wurden. 17 Prozent der 758 mit Nachtlicht schlafenden Kinder entwickelte Myopie, ebenso wie 22 Prozent der 45 Zehnjährigen, die in voll beleuchteten Zimmern übernachtet hatten.
Die alte Studie hatte nach Ansicht Zadniks die elterliche Sehfähigkeit nicht berücksichtigt. Im Laufe ihrer Untersuchung bemerkte sie, dass kurzsichtige Eltern dazu neigen, ihre Kinder bei Licht schlafen zu lassen. "Wir vermuten, dass dies von ihrem eigenen schlechten Augenlicht herrührt", erklärt sie. Außerdem kam sie zu dem Ergebnis, dass die Kurzsichtigkeit vielmehr von genetischen Faktoren abhängt, als von den Schlafgewohnheiten im Kleinkindalter.
Weiterhin ist die Wissenschaftlerin der Meinung, dass die untersuchten Kinder der vorangegangenen Studie nicht repräsentativ waren, da es sich bei ihnen um Patienten einer Spezialklinik handelte – sie weisen einen deutlich höheren Prozentsatz an Kurzsichtigkeit auf als für ihr Alter üblich. In der neuen Untersuchung dagegen wurde die Sehfähigkeit von Schulkindern in den gesamten USA ermittelte. "Der Anteil der Kinder, der Myopie entwickelte, war bei allen Schlafgewohnheiten recht ähnlich", sagt Zadnik. "Eltern sollten durch diese Ergebnisse beruhigt sein und sich nicht weiter grundlos Sorgen machen."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 13.5.1999
"Licht aus und gute Nacht!"
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