Klimawandel: Beweidung senkt Lachgasemissionen
Lachgasemissionen aus der Tierhaltung gelten als wachsende Gefahr für das Weltklima. Wie sich nun herausstellte, senkt Beweidung jedoch die Freisetzung dieses wirksamen Treibhausgases deutlich.
Lachgas bildet sich beim Abbau stickstoffhaltiger organischer Reste im Boden und sorgt insbesondere zur Zeit der Frühjahrsschmelze in den Steppengebieten für bedeutende Emissionen. Bislang fürchteten Wissenschaftler daher, dass der zusätzliche Stickstoffeintrag durch Viehhaltung die freigesetzten Mengen noch weiter steigert.
Dem widersprechen Klaus Butterbach-Bahl vom Karlsruher Institut für Technologie und seine Kollegen. Sie hatten in der Inneren Mongolei ein Jahr lang untersucht, wie viel Lachgas in beweideten Steppenböden entsteht. Demnach wird Schnee auf diesen Flächen durch die geringere Grashöhe leichter weggeblasen als auf unbeweideten Arealen. Die dünnere Schneedecke wiederum isoliert die Böden schlechter, die deshalb bis zu 10 Grad Celsius kälter sind. Außerdem bildet sich weniger Schmelzwasser im Frühjahr, der Untergrund ist also auch trockener.
Beides hemmt die Aktivität der Bodenbakterien, weshalb beweidete Flächen trotz des zusätzlichen Stickstoffeintrags durch die Tiere sogar weniger Lachgas abgeben als ungenutzte. Laut Butterbach-Bahl und Co. lagen bisherige Schätzungen womöglich um etwa 72 Prozent zu hoch. Entsprechende Kalkulationen, die auch in die Berichte des Weltklimarates eingeflossen sind, müssten daher korrigiert werden.
Trotzdem sei es Fakt, dass die Lachgaskonzentrationen in der Atmosphäre zunehmen, erklären die Forscher. Und auch wenn Beweidung die Lachgasmengen senken sollte, eine klimaschonende Alternative sei es nicht: Die Viehwirtschaft produziere schließlich das ebenfalls hoch wirksame Treibhausgas Methan. (af)
Lachgas bildet sich beim Abbau stickstoffhaltiger organischer Reste im Boden und sorgt insbesondere zur Zeit der Frühjahrsschmelze in den Steppengebieten für bedeutende Emissionen. Bislang fürchteten Wissenschaftler daher, dass der zusätzliche Stickstoffeintrag durch Viehhaltung die freigesetzten Mengen noch weiter steigert.
Dem widersprechen Klaus Butterbach-Bahl vom Karlsruher Institut für Technologie und seine Kollegen. Sie hatten in der Inneren Mongolei ein Jahr lang untersucht, wie viel Lachgas in beweideten Steppenböden entsteht. Demnach wird Schnee auf diesen Flächen durch die geringere Grashöhe leichter weggeblasen als auf unbeweideten Arealen. Die dünnere Schneedecke wiederum isoliert die Böden schlechter, die deshalb bis zu 10 Grad Celsius kälter sind. Außerdem bildet sich weniger Schmelzwasser im Frühjahr, der Untergrund ist also auch trockener.
Beides hemmt die Aktivität der Bodenbakterien, weshalb beweidete Flächen trotz des zusätzlichen Stickstoffeintrags durch die Tiere sogar weniger Lachgas abgeben als ungenutzte. Laut Butterbach-Bahl und Co. lagen bisherige Schätzungen womöglich um etwa 72 Prozent zu hoch. Entsprechende Kalkulationen, die auch in die Berichte des Weltklimarates eingeflossen sind, müssten daher korrigiert werden.
Trotzdem sei es Fakt, dass die Lachgaskonzentrationen in der Atmosphäre zunehmen, erklären die Forscher. Und auch wenn Beweidung die Lachgasmengen senken sollte, eine klimaschonende Alternative sei es nicht: Die Viehwirtschaft produziere schließlich das ebenfalls hoch wirksame Treibhausgas Methan. (af)
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