Arktis-Archäologie: Blick hinter die Maske

© Robert Fréchette, Avataq Cultural Institute, Westmount, Provinz Québec (Ausschnitt)

© Robert Fréchette, Avataq Cultural Institute, Westmount, Provinz Québec (Ausschnitt)
Eine Elfenbeinmaske der Dorset-Kultur | Vielleicht handelt es sich um ein schamanistisches Symbol – aber auch Kinderspielzeug oder ein schlichter Glücksbringer sind nicht auszuschließen.
Forscher des Institut Culturel Avataq und der Université Laval hatten eine Grabung nahe der heutigen Siedlung Ivujivik durchgeführt. Dabei förderten sie die fünf Zentimeter lange Maskenminiatur aus Walrosselfenbein zutage. Augenfällig sind vor allem die geraden Linien, die das Gesicht durchziehen und auf Tätowierungen hindeuten könnten, wie die Archäologin Susan Lofthouse vermutet. Am oberen Ende befindet sich eine Art Öse, woraus die Forscher schließen, dass man sie als Amulett tragen konnte – unter Umständen mit schamanischem Hintergrund. Es könnte aber auch ein einfacher Glücksbringer oder ein Kinderspielzeug gewesen sein. Einer anderen Interpretation zufolge wäre die Öse ein Dutt, wie er von Inuitfrauen bekannt ist.

© Avataq Cultural Institute, Westmount, Provinz Québec (Ausschnitt)
Zwei Dorset-Häuser | Die beiden neun Meter langen Häuser waren aus Stein und Grassoden errichtet.
Claudia Reinert
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