Top-500-Liste: China führt im Supercomputer-Bau
Der schnellste Supercomputer der Welt steht in China: TaihuLight am Nationalen Supercomputerzentrum in Wuxi bringt es auf ganze 93 Petaflops oder 93 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde. Das zeigt die neueste Auflage der Top-500-Liste der schnellsten Hochleistungsrechner, die am vergangenen Montag, dem 20. Juni, auf der International Supercomputing Conference (ISC) in Frankfurt vorgestellt wurde.
TaihuLight ist dreimal so schnell wie der Vorjahresrekordhalter, der ebenfalls chinesische Tianhe-2 (33 862 Petaflops), und fünfmal so schnell wie die drittplatzierte Anlage, der Titan am Oak Ridge National Laboratory (17,59 Petaflops).
Mit dem neuen Spitzenreiter TaihuLight führt das asiatische Land nicht nur in der Leistung, sondern auch rein zahlenmäßig die Liste an: Während vom Langzeit-Spitzenreiter USA nur noch 165 Rechner in der Liste geführt werden, sind es inzwischen 167 chinesische.
Bemerkenswert ist auch, dass die 40 960 Sunway-Prozessoren des TaihuLight komplett in China entwickelt und produziert wurden. Der bisherige Rekordhalter Tianhe-2 nutzte hingegen Intel-Chips.
Auf Platz acht der Liste findet sich der schnellste europäische Rechner, der Piz Daint mit knapp acht Petaflops. Er wird am Schweizer Nationalen Hochleistungsrechenzentrum in Lugano betrieben. Direkt danach folgt der am Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart stationierte Rechner Hazel Hen (7,4 Petaflops).
In den vergangenen drei bis fünf Jahren habe China verstärkt in den Supercomputerbau investiert, während im gleichen Zeitraum die Ausgaben in den USA zurückgingen, sagt Horst Simon vom Lawrence Berkeley National Laboratory, einer der Koautoren der Liste. Medienberichten zufolge sind die chinesischen Ambitionen derweil ungebrochen: Geplant ist offenbar der Bau einer Exaflop-Maschine mit einer Trillion Rechenoperationen pro Sekunde bis zum Jahr 2020.
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