News: Des einen Freud, des anderen Leid
Bakteriophagen sind Viren, die Bakterien befallen und deren Erbmaterial für die eigene Vermehrung nutzen. Gelegentlich bringen sie jedoch auch genetische Informationen mit, die ihrem Wirt Evolutionsvorteile bescheren. So gehören Salmonellen, die Bakteriophagen mit dem Gen für den Virulenzfaktor SopE tragen, zu einer kleinen Gruppe von ansteckenden Stämmen, die einen großen Prozentsatz der Krankheiten bei Menschen und Tieren auslösen und sich über lange Zeit hinweg nicht verändert haben. Die Bakteriophagen liefern ihnen einen leistungsfähigen Mechanismus, mit dem sie ihre Wirtszellen überlisten können. Die Übertragung der Virulenzfaktoren von einem Bakterienstamm zum nächsten mit Hilfe der Bakteriophagen ermöglicht den Mikroorganismen, in ihren Zellen ein optimales Angebot an diesen Proteinen zusammenzustellen. Auf diese Weise sichern sie sich stets einen Vorsprung gegen die Abwehrmechanismen ihrer Wirtszellen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 16.6.1998
"Alte Keime – neue Risiken"
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